Den Spitzenplatz belegen dabei klassische oder fondsgebundene private Rentenversicherung. Die Verbraucherzentrale Hamburg argumentiert zwar grundsätzlich "pro Riester-Sparplan", rät von dieser Riester-Variante jedoch dringend ab: Die Kosten für eine versicherungsgebundene Riester-Rente sind oft so hoch, dass die staatlichen Zulagen dadurch wieder aufgefressen werden.
Als Alternative favorisieren die Verbraucherschützer derzeit Banksparpläne für die Riester-Rente. Unterstützung erhalten sie dabei von der Stiftung Warentest, die Ende letzten Jahres 84 Riester Banksparpläne getestet hat. Auch die Experten der Verbrauchermagazine "Finanztest" und "Ökotest" bewerteten diese Vorsorgemodelle als die "stillen Stars" unter den Riester-Angeboten.
Riester-Banksparplan ist bisher ein "Branchen-Stiefkind"
Bei den Riester-Kunden selbst hat sich diese Sicht allerdings bisher nicht durchgesetzt. Von den rund 15 Million Riester-Verträgen in Deutschland beziehen sich weniger als eine Million auf einen Banksparplan. Der Grund dafür ist simpel: Für die Vermittlung der Banksparpläne für die Riester-Rente erhalten Finanzdienstleister weder Abschlussgebühren noch Provisionen. Folgerichtig haben sie einen solchen Vertrag fast nie im Angebot. Auf Verbraucher, die ihren Sparplan direkt bei einem Kreditinstitut bestellen wollen, kommt ebenfalls einiges an Recherchearbeit zu.
Viele große Banken bieten die Sparpläne wegen ihrer geringen Verdienstmöglichkeiten an diesen Verträgen ebenfalls nicht an. Andere Institute haben mit regional begrenzten Angeboten zumindest ihrer Intention nach vor allem die eigene Stammkundschaft im Blick. Allerdings zeigt die Untersuchung der Stiftung Warentest, dass sich gerade in diesem Marktsegment einige besonders attraktive Banksparpläne finden. Insgesamt urteilen die Verbraucherschützer, dass Vorsorge-Sparer mit einem Riester-Banksparplan keine größeren Fehler machen: Das Sparmodell ist sicher und auch im oberen Preissegment meist deutlich günstiger als die Versicherungsangebote. Es eignet sich für alle Altersgruppen. Optional können die Sparer später kostengünstig in andere Riester-Varianten wechseln. Bei einer vorzeitigen Auflösung des Vertrages beschränken sich die Verluste auf die Rückzahlung der staatlichen Förderung.
Unsicherheiten bei den Konditionen für die Rentenphase
Einen Pferdefuß hat jedoch auch der Riester-Banksparplan: Die Konditionen für die Rentenphase sind bei Vertragsabschluss ungewiss. Da die Banken nach dem Willen des Gesetzgebers die lebenslange Riester-Rente nicht frei gestalten dürfen, sind sie gezwungen, bei den Versicherungen entweder Komplett-Policen über eine Sofortrente einzukaufen oder den eigenen Auszahlplan mit einem Versicherungsprodukt für die Restrente ab 85 Jahren zu verbinden - kostenintensiv sind beide Varianten.
Die Verbraucherschützer raten deshalb grundsätzlich zu einer unabhängigen Überprüfung der Bank-Offerten für die Auszahlung der Rente. Verunsichern dürfte viele Kunden auch, dass die Banksparpläne von den Instituten in zahlreichen Varianten angeboten werden. Vergleichen lassen sie sich unter anderem durch einen Mustervertrag der Stiftung Warentest, der die Renditeabstände der verschiedenen Angebote misst. Auch für einen Riester-Banksparplan gilt daher, dass vor dem Abschluss des Sparvertrages ein ausführlicher Angebotsvergleich erfolgen sollte. Am besten ist, diesen zusammen mit einem wirklich unabhängigen Berater vorzunehmen, der seine Kunden mit umfassender Branchenkenntnis berät.