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Zypern benötigt Hilfskredite

Zypern steckt mitten in der Krise. Viele Experten sehen nur noch einen Schuldenschnitt als eine Option. EU-Währungskommissar Olli Rehn spricht sich aber deutlich dagegen aus. „Ein Haircut ist keine Option für uns“, so dem „Handelsblatt“ gegenüber.


Zypern benötigt Hilfskredite

Er erklärte ferner, dass die Europäische Union (EU) bereits ein Vorgehen einschlage, wie es bei Spanien der Fall war, als das Bankensystem saniert werden musste. „Mehr Details kann ich nicht nennen, weil ich die laufenden Verhandlungen nicht erschweren will.“ Allerdings machte er auch deutlich, dass man Zypern dazu bewegen müsste, neue Gesetze in Sachen Geldwäsche endlich durchzuführen. 

Zyperns Situation wurde nun nicht mehr nur erleichtert. Die Ratingagentur Moody's entzog dem angeschlagenen Land die Note „B3“ und senkte die Bonität um drei Stufen auf „Caa3“. Ferner verbleibt die Ratingagentur auch bei einem negativen Ausblick für Zypern. 

Moody's rechtfertigte die Herabstufung damit, dass der Kapitalbedarf der Banken Zyperns enorm gestiegen sei. Dies sei eine Konsequenz aus dem Schuldenschnitt auf griechische Anleihen. Auch würden mehr und mehr Kredite, die die Banken an griechische und zypriotische Privatleute vergeben hätten, immer öfter notleidend. 

Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker ist nicht gerade optimistisch, wenn es um eine Entscheidung in Sachen Hilfen für Zypern geht. Seiner Meinung nach wird eine solche Entscheidung nicht mehr im Januar gefällt.

„Dies ist ein kleines Land. Leute außerhalb von Zypern könnten leicht meinen, dass es auch ein kleines Problem ist – aber das ist es nicht.“ Juncker setzt die Katastrophe Zyperns jedoch mit der Griechenlands gleich. 

Während zunächst mit einer Entscheidung über Hilfskredite am 21. Januar gerechnet worden war, gehen die Medien nun aber davon aus, dass eine solche Entscheidung erst nach den Präsidentschaftswahlen auf Zypern gefällt werden soll. Die Wahlen finden im Februar statt.

 Unionsfraktionsvize Michael Fuchs (CDU) macht aber deutlich, dass es für Hilfskredite auch eine Darlehenszins geben muss. „Wenn Zypern nicht bereit ist, endlich die EU-Regeln zur Transparenz und gegen Geldwäsche umzusetzen, dann kann es keine Hilfe für Zypern geben.“

Dabei machte er auch klar, dass es nicht nur darum ginge, die entsprechenden Gesetze einzuführen, sondern diese auch durchzusetzen. „Hilfe kann es nur geben, wenn die Einhaltung der Regeln auf Zypern auch überprüft worden ist.“ (KF/BHB)


 
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