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Zusatzbestandteile in der Autoversicherung

Kfz-Besitzer können hunderte Euro durch eine neue Versicherung sparen. Die Leistungen des günstigeren Angebots sollten aber unbedingt geprüft werden.


Zusatzbestandteile in der Autoversicherung

Hat ein Kunde bereits die Schadenfreiheitsklassen 25 erreicht und ist Mitglied bei einer Versicherung mit  Kreditretter, sollte er den Wechsel gut durchdenken, empfehlen Honorarberater. Seine Ersparnis sinkt nämlich, wenn er beim neuen Versicherer ein Angebot abschließt, das keinen Rabattretter enthält und er den Rabattschutz gesondert dazukaufen muss.

Einerseits kostet der Rabattschutz bei der KFZ Versicherung einen Aufpreis. Andererseits bietet er aber auch gegenüber dem Rabattretter einen Vorteil: Das Recht eines „Freischusses“ haben Autofahrer schon, bevor sie die Schadenfreiheitsklasse 25 erreichen. Schon 23-jährige Autofahrer können in der Regel den Rabattschutz dazukaufen, sofern sie die Schadenfreiheitsklasse 4 erlangt haben. Genau wie beim Rabattretter können Kunden mit Rabattschutz in der Regel einen Schaden pro Jahr melden, ohne dass sie eine Rückstufung befürchten müssen.

Hat es einen Schaden gegeben und wechselt der Kunde anschließend zu einer neuen Versicherung, wird vom alten Anbieter allerdings der tatsächliche Schadensverlauf gemeldet, wissen führende Finanzberater. Der neue Versicherer stuft den Kunden wegen seines zurückliegenden Schadens dann zurück, was durch den Rabattschutz beim alten verhindert worden ist. Auch das hat bei einem Wechsel Einfluss auf das Einsparpotential.

Die Fahrerversicherung gehört ebenfalls zu den Extras, die gegen Aufpreis mitversichert werden können. Sie wird unter der Bezeichnung „Fahrerschutz“ angeboten. Verursacht ein Versicherter einen Unfall und wird dabei verletzt oder getötet, sichert ihn oder seine Hinterbliebenen dieser Schutz ab. Weil in diesem Fall der Fahrer als einziger keine Ansprüche gegen seine Autohaftpflichtversicherung hat, ist das sehr sinnvoll. Zwar übernimmt die eigene Krankenversicherung die Behandlungskosten, doch der Ersatz von Verdienstausfall, Unterhaltszahlungen an Hinterbliebene oder Schmerzensgeld deckt sie nicht ab. Eben diese Lücke schließt der Fahrerschutz. Sein Aufpreis liegt im Jahr bei 20 bis 70 Euro oder beträgt 5 bis 10 Prozent des jeweiligen Haftpflichtbeitrags.

Je mehr Leistungen ein Tarif enthält und wenn sogar Rabattschutz dazu gebucht ist, werden die Kosten desto deutlicher in die Höhe getrieben. Doch eine Senkung der Versicherungsprämie ist auch möglich.  Schließen Kunden eine Autoversicherung ab und verpflichten sich dazu, dass sie Kaskoschäden bei einer Werkstatt reparieren lassen, die von der Versicherung vorgegeben ist, erhalten sie einen Rabatt, der rund 15 Prozent des Versicherungsbeitrags ausmacht.

Ebenso sinkt der Versicherungsbeitrag, wenn ein Selbstbehalt vereinbart wird. Er wird auch Selbstbeteiligung genannt und legt fest, dass der Kunde bei der Vollkaskoversicherung 300 Euro im Schadensfall selbst übernimmt und der Teilkasko-Kunde 150 Euro. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, weil die Versicherer – von einer solchen individuellen Vereinbarung unabhängig – noch weitere Selbstbehalte im Kleingedruckten versteckt haben, die für andere Situationen und dann für alle Kunden Gültigkeit besitzen. Nach dem Zusammenstoß mit einem Reh verlangt die DA Deutsche Allgemeine in diesem Sinne von jedem Kaskokunden, der den Basis-Tarif gewählt hat, 500 Euro in Form einer Selbstbeteiligung. Bei der Asstel liegt der zusätzliche Selbstbehalt im Basis-Tarif sogar bei 1000 Euro.

Wenn Autofahrer nur wenige Kilometer zurücklegen, brauchen sie weniger zu zahlen. Sollten Sie sich nicht sicher sein, wie viele Kilometer Sie im Jahr zurücklegen, wenn es zum Abschluss Ihrer Autoversicherung kommt, ist es ratsam, erst einmal von einer zurückhaltenden Schätzung auszugehen. In der Regel muss eine Nachzahlung geleistet werden, wenn sie in der Mitte des Jahres feststellen, dass die voraussichtlich zurückgelegte Kilometerzahl doch höher ist.

Wenn die eigenen Kinder langsam zu Fahranfängern heranwachsen, können Eltern dadurch sparen, dass die Jugendlichen den Führerschein mit 17 machen und anschließend unter Begleitung fahren, bis sie volljährig sind. Dadurch können auch junge Leute sparen, wenn sie ein selbstversichertes Auto besitzen. Die 19-jährige Modellkundin von Finanztest spart bei diesem Vergleich maximal 14 Prozent.

Nicht umsonst hat eine Vollkaskoversicherung ihren Preis: sie zahlt sogar, wenn man die Schäden am eigenen Auto selbst verursacht hat. Diese Art des Schutzes ist bei Neuwagen äußerst empfehlenswert. Besitzt das eigene Fahrzeug allerdings nur noch einen geringen Verkaufswert und kann der Fahrer im schlimmsten Fall einen Totalschaden finanziell verkraften, ist er nicht zwingend auf eine Vollkaskoversicherung angewiesen.

Wer grundsätzlich mit seiner Versicherung zufrieden ist, braucht nicht unbedingt zu wechseln, wenn ihn eine Preisersparnis reizt. Eine test.de-Leserumfrage hat ergeben, dass viele Kunden durch einen Anruf beim eigenen Versicherer an ihr Ziel kommen. Zu einer Beitragsersparnis kam es bei 30 Prozent der Anrufer, während ein Viertel dabei keinen Erfolg hatte. Die Übrigen haben es erst gar nicht versucht, was sehr schade ist, weil man mit einem Telefonat viel gewinnen, aber nichts verlieren kann.

Testergebnisse

Viele Versicherer gehen bei Senioren davon aus, dass sie einer erhöhten Unfallgefahr unterliegen und verlangen von dieser Autofahrergruppe deshalb einen Versicherungsbetrag, der mit dem Alter ansteigt.

Haftpflicht samt Vollkasko. Alter: 61 Jahre

Haftpflicht samt Vollkasko. Alter: 81 Jahre

Huk Coburg Allgemeine (Basis)

481 Euro

Huk-Coburg Allgemeine (Basis)

625 Euro

DA Deutsche Allgemeine (Komfort)

487 Euro

Bruderhilfe (Basis)

693 Euro

DEVK (Aktiv-Schutz)

499 Euro

AachenMünchner (Basis)

704 Euro

 

Vor allem in jungen Jahren zahlen Fahranfänger viel. Nochmals wird es teurer, wenn das Auto mehrere Fahrer hat. Auch Teilkasko-Schutz, der bei Brand oder Diebstahl einspringt, kostet Aufpreis. Wer mit 17 Jahren begleitet fährt, senkt damit die Kosten.

Haftpflicht

Haftpflicht samt Teilkasko

Unterschiedliche Fahrer

Unterschiedliche Fahrer

AdmiralDirekt (Basis)

842 Euro

AdmiralDirekt (Basis)

905 Euro

AdmiralDirekt (Komfort)

851 Euro

AdmiralDirekt (Komfort)

917 Euro

Itzehoer (Simple Drive)

971 Euro

Itzehoer (Simple Drive)

1 023 Euro

Haftpflicht samt Teilkasko

Unterschiedliche Fahrer

Teilnahme am begleiteten Fahren

AdmiralDirekt (Basis)

873 Euro

AdmiralDirekt (Komfort)

884 Euro

Huk24 (Basis)

1 000 Euro

(LB/BHB)


 
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