Tagesgeld-Zins im Schnitt bei 0,7 Prozent
Die Zinsen für jederzeit verfügbares Tagesgeld befinden sich schon länger auf Talfahrt. Im Schnitt sind derzeit nur noch 0,7 Prozent erzielbar, das ist ein historischer Tiefpunkt. Viele Inhaber von Tagesgeld-Konten erhalten überhaupt keine Zinsen, denn viele Banken verlangen für die Verzinsung größere Mindestbeträge. Trotzdem bleibt Tagesgeld gefragt. Als Möglichkeit, Kapital zu parken, bis bessere Anlagezeiten kommen oder als Liquiditätsreserve behalten sie auf jeden Fall ihren Sinn.
Große Zinsbandbreite
Dabei gibt es durchaus Unterschiede. In der Regel zahlen Direkt- und Online-Banken deutlich höhere Zinsen als klassische Filialinstitute. Das hängt mit den Kostenstrukturen der Banken und auch deren Geschäftspolitik zusammen. In der Spitze sind Zinssätze von 1,25 Prozent und mehr erzielbar. Daneben stehen Angebote von 0,1 oder 0,2 Prozent. Vergleichen und Umschichtungen von Tagesgeldern mit Minizinsen zu Anbietern mit deutlich besseren Konditionen können sich also durchaus lohnen.
Vorsicht bei Auslandangeboten und Kombiprodukten
Dabei sollte allerdings auch auf die Sicherheit geachtet werden. Es gibt ausländische Anbieter am Markt, die nicht der deutschen Einlagensicherung unterliegen. Selbst die Eigenarten der Schweiz gilt es zu bedenken. Wenn es hier zu Schieflagen kommt, gelten andere, unter Umständen ungünstigere Sicherungsvorschriften. Bei manchen Angeboten werden besonders attraktive Zinsen offeriert. Der Anleger muss sich dann aber in besonderer Weise binden. Typisch sind sogenannte Kombianlagen. Der Anleger erhält in diesem Fall ein attraktiv verzinstes Tagesgeld-Konto, muss aber auch in kostspielige Anlagen in Investmentfonds investieren. Ob sich das lohnt, ist manchmal zweifelhaft.
Höhere Zinsen nur bei längeren Laufzeiten
Wer höhere Zinsen will, hat derzeit nur die Möglichkeit, Anlagen mit längeren Kapitalbindungen zu wählen. Klassische Instrumente sind zum Beispiel Festgelder oder Termineinlagen. Die Zinsdifferenz bleibt aber bei Bindungsfristen von unter einem Jahr sehr überschaubar, erst bei längeren Laufzeiten gibt es größere Zinsaufschläge. Der Anleger geht hier aber das Risiko ein, sein Kapital während der Laufzeit nicht umschichten zu können, wenn sich die Zinssituation am Markt ändern sollte.