Wölbern und die fehlenden 137 Millionen Euro
Die Staatsanwaltschaft wirft Schulte vor, insgesamt 137 Millionen Euro aus den geschlossenen Immobilienfonds des Unternehmens entnommen zu haben, selbstverständlich unrechtmäßig. Davon sollen 37 Millionen in sein privates Vermögen geflossen sein. Verschiedene Anleger und ihre Rechtsbeistände hatten schon länger den Verdacht der Zweckentfremdung geäußert, die Beschuldigungen wurden jedoch bei der Wölbern Invest immer zurückgewiesen. Daher kam die Polizeiaktion im September für viele Investoren nicht überraschend, sie war erwartet worden. Ein Skandal zeichnete sich ab.
Das Emissionshaus Wölbern erzeugte durch seine Pläne bezüglich Liquiditätsmanagement Misstrauen bei den Investoren. Die Anleger sahen in den Absichten des Emissionshauses ein erhöhtes Risiko für ihre Investitionen und bemängelten die unzureichende Information. Die Justiz stand den Anlegern bei und bereitete den Plänen von Schulte zu dem angestrebten Cashpool ein Ende. Neben dem Verbleib der fehlenden Millionen aus den Fonds beschäftig sich die Staatsanwaltschaft auch mit zurückgehaltenen Ausschüttungen. Durch das jetzt angestrebte Insolvenzverfahren in eigener Verwaltung soll für die Investoren gerettet werden, was noch zu retten ist.
Die Wölbern Invest strebt ein vorläufiges Insolvenzverfahren an
Am 22. Oktober 2013 stellte der amtierende Geschäftsführer den Antrag zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit. Bernd Depping hat nun als Sanierungsexperte die große Aufgabe, Licht in die wirtschaftliche Gegenwart des Emissionshauses Wölbern zu bringen. Obwohl Depping erst am Anfang seiner Arbeit steht, betonte er gegenüber der Presse, dass von dem angestrebten Insolvenzverfahren die Fonds nicht betroffen seien. Er versprach den Investoren, sich mit all seinen Kräften und Möglichkeiten zur Wertesicherung der einzelnen Fonds einzusetzen.
Sowohl den Gläubigern als auch den Fondszeichnern sichert der Sanierungsfachmann Depping zu, als vertrauensbildende Maßnahme ein Komitee einzusetzen, in dem die Interessen der Investoren vertreten werden sollen. Über das Insolvenzverfahren hinaus will Depping mit der Staatsanwaltschaft in konstruktiver Art und Weise kooperieren. Das Unternehmen DNP Depping ist seit nahezu 20 Jahren als Konkursverwalter tätig, seit 1999 wurde der Geschäftsbereich auch auf Insolvenzverfahren ausgeweitet. Depping gilt daher in Expertenkreisen als kompetent und erfahren.