Stärker als bislang angenommen, wirkt sich die Euro-Krise auf den internationalen Warenaustausch aus. Von 4,5 auf 3,3 Prozent senkte die Welthandelsorganisation WTO erneut ihre Wachstums-Prognose für den globalen Handel im laufenden Jahr. Dennoch wäre ein Wachstum mit 3,3 Prozent deutlich besser, als das im Jahr 2012 erzielte Ergebnis. Laut Statistik war 2012 mit 2 Prozent das kleinste Plus in der Statistikgeschichte seit 1981. In dem Bericht heißt es weiter, dass man für 2014 wieder mit einem robusterem Wachstum rechnen könne.
Pascal Lamy, WTO-Chef, warnte jedoch davor, dass durch die enormen Risiken aufgrund der Schuldenkrise der Warenaustausch im laufenden Jahr noch geringer ausfallen könnte. Nach den Einschätzungen der WTO sind sowohl der wirtschaftliche Rückgang innerhalb Europa sowie die immer erneuten Phasen der Unsicherheit im Bezug auf die Zukunft des Euro maßgeblich für das unterdurchschnittliche Ergebnis.
Doch trotz der Krise scheinen die deutschen Exporteure ihren Weltmarkt-Anteil noch ausbauen zu können. Felix Neugart, Experte des deutschen Industrie- und Handelskammertages, erklärte, dass man mit 4 Prozent Anstieg rechnen würde und somit die Exporte überdurchschnittlich wachsen würden.
Die boomenden Nachfragen vonseiten der großen Schwellenländer und auch den USA lässt die deutschen Unternehmen profitieren. Laut Neugart sind die deutschen Unternehmen in diesen Ländern besser aufgestellt, als ihre Konkurrenz. Zeitgleich wird von der WTO vor Handelshemmnissen gewarnt. Seit Beginn der Euro-Krise könnte derzeit die Gefahr des Protektionismus am höchsten sein, so Lamy. (DR/BHB)