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Vorgehen gegen Ratingagenturen

Auch Italien will der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) an den Kragen, ebenso aber auch der Ratingagentur Fitch. Italienische Strafverfolger haben gegen beide Ratingagenturen am Montag Klage wegen Marktmanipulationen erhoben.


Vorgehen gegen Ratingagenturen

Der Strafverfolger Michele Ruggiero erklärte, dass zwei Manager von Fitch und fünf Manager von S&P vor Gericht müssten.

Razzien der Finanzpolizei wurden aufgrund „unbegründeter“ negativer Beurteilungen des italienischen Finanz- und Bankensektors durchgeführt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft seien die Beurteilungen auch „unvorsichtig“ gewesen. Im Laufe der Ermittlungen wurde festgestellt, dass wieder und wieder Berichte von drohenden Herabstufungen von Italien veröffentlicht und Insiderinformationen missbraucht wurden.

Der Richter prüft nun jede Klage einzeln, was Monate in Anspruch nehmen kann. Die Ratingagenturen erklären derweil weiter, dass ihre Bewertungen unabhängig und objektiv erfolgt seien, kooperieren aber auch bei den Ermittlungen.

Die Ratingagenturen stehen insgesamt in der Kritik, die Finanzkrise weiter verschlimmert zu haben, denn durch ihre Einstufungen der Länder verloren viele Staaten, die auf das Geld der Anleger angewiesen wären, ihre Bonität und somit das Vertrauen der Anleger. Um mit Anleihen überhaupt noch Geld in die leeren Staatskassen zu schwemmen, müssen diese Staaten nun horrende Summen an Zinsen zahlen, um Anleger für sich zu gewinnen.

Bereits im Jahr 2010 ging eine italienische Verbraucherorganisation gegen die Ratingagentur Moody's vor, weil Moody's Italiens Kreditwürdigkeit herabgestuft hatte, was negative Auswirkungen auf den italienischen Kapitalmarkt hatte.

Wie der Ermittler Ruggiero erklärt, sei Moody's damals ohne Klageerhebung weggekommen.

S&P kann sich derzeit weniger glücklich schätzen. Erst im Laufe der letzten Wochen wurde die Ratingagentur mit einem Urteil bestraft, die hochriskanten Investments zu Grunde lagen, die die Ratingagentur mit Top-Ratings ausgezeichnet hatte.

S&P soll nun die Anleger, die Geld aufgrund dieser falschen Einschätzung verloren hatten, entschädigen; kündigte jedoch bereits an, Einspruch einzulegen. (NS/BHB)


 
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