Männliche Neukunden werden kräftig zur Kasse gebeten und müssen mittlerweile rund 25 Prozent mehr zahlen als zuvor. Wie die Experten von Franke und Bornberg erklärten, müssen Männer eine Preissteigerung von vier bis 56 Prozent hinnehmen und Frauen eine Preissteigerung von zehn bis 37 Prozent. Tatsächlich wird es aber noch dauern, bis weitere Daten vorliegen und ausgewertet sind, denn in der PKV gibt es zahlreiche verschiedene Tarife.
Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg, erklärt aber auch, dass die Preiserhöhung nicht nur auf die Umstellung auf Unisextarife zurückzuführen ist: „Insgesamt resultieren die Teuerungen aus sich überdeckenden Effekten der Unisex Kalkulation, allgemeinen Kostensteigerungen, Leistungsverbesserungen und der Absenkung des Rechnungszinses.“
Unisex birgt eine gewisse Preiserhöhung
Nicht abzustreiten ist aber die Tatsache, dass die Preiserhöhung hauptsächlich auf die Tarifumstellung zurückzuführen ist, denn die neuen Tarife lassen sich nicht einfach mit dem Mittelwert berechnen, da verschiedene Alters- und Risikogruppen bei der Berechnung mit einfließen müssen. Kunden müssen sich aber auch über ihre Tarife hinaus informieren. Denn wie bei Anlagen gibt es auch bei der Privaten Krankenversicherung einen garantierten Rechnungszins. Während die meisten Versicherungsunternehmen in der Niedrigzinsphase mit einem Rechnungszins von 2,75 oder gar 2,5 Prozent planen, müssen sie jede weitere Zinssenkung mit höheren Tarifen wieder wettmachen, um selbst keine Verluste zu machen.
Was nicht sinkt, ist die Altersrückstellung, weshalb die Versicherungsunternehmen aufgrund der höheren Beiträge trotz niedrigerer Zinsen am Markt höhere Einnahmen haben werden. (NS/BHB)