Wie die Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und des Bundesinstituts für Berufsbildung zeigt, sind es überwiegend die Beschäftigten, die unter Zeit-, Termin- und auch Leistungsdruck stehen, die Hemmungen zeigen, eine Krankheit auszukurieren. Darüber hinaus spielen auch die Angst vor einer Entlassung und die mangelnden Vertretungsmöglichkeiten eine Rolle. Erwerbstätige in den Berufszweigen Bau- und Landwirtschaft und auch in den Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitsberufen seinen besonders betroffen.
36 Prozent der befragten 57 Prozent, die auch krank zur Arbeit gehen, gaben an, sich auch meisten zumindest zeitweise krankschreiben zu lassen.
Diesen Durchhaltezwang bei den Betroffenen sehen Forscher äußerst kritisch. Sie warnen vor einer abfallenden Leistungsfähigkeit und abnehmender Produktivität. Für den Arbeitgeber könnten sich aus dem ständigen Anwesenheitsdruck negative Folgen entwickeln. Die Studienautorin Claudia Oldenburg erklärt, dass der Präsentismus der unsichtbare Bereich eines Eisberges sei, der irgendwann in Form von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Langzeit-Arbeitsunfähigkeit in Erscheinung tritt. Darüber hinaus belegen weitere Untersuchungen, dass die entstehenden Kosten durch den sogenannten Präsentismus der gleichen Höhe wie den Kosten bei krankheitsbedingtem Fehlen entsprechen.
Doch auch positive Erkenntnisse konnten im Rahmen der Studie gewonnen werden. Rund 27 Prozent der Teilnehmer gaben an, gar nicht krank gewesen zu sein. (FR/BHB)