Kapitalismus und der Weg zum Wohlstand
In seiner Publikation vertritt der Autor die Auffassung, dass der Kapitalismus keineswegs der beste Weg zum Wohlstand der Mehrheit sei. Vielmehr trage er dazu bei, dass Reichtum und Einfluss sich immer stärker auf wenige Menschen konzentriere. Die Folge sei die Herausbildung oligarchischer Strukturen. Das sei mit den Vorstellungen einer demokratischen Gesellschaft unvereinbar.
Die Thesen von Thomas Piketty stellen die Lehren der klassischen Ökonomie auf den Kopf. Danach führt das freie Spiel der Kräfte auf den Märkten automatisch zu einer optimalen Ressourcenallokation. Sie sorgt für die höchstmögliche Produktivität und damit auch das am besten zu erreichende Wohlstandsniveau. Allerdings beruhen die Modelle, die diese theoretischen Erkenntnisse begründen, auf idealtypischen Annahmen. Das ist auch Wirtschaftswissenschaftlern, die den Kapitalismus verteidigen, bewusst.
Umverteilung über Steuern gefordert
Thomas Piketty fordert in seiner Kapitalismuskritik eine radikale Steuerpolitik, die über hohe Steuern Reiche besonders belastet und die immer ungerechtere Verteilung korrigiert. Der französische Ökonom präsentiert seine Thesen zu einer Zeit, in der der Reformwille des amerikanischen Präsidenten erkennbar erlahmt. Obama war ursprünglich mit dem Versprechen sozialer Reformen und grundlegender Veränderungen angetreten. Die offensichtlich immer größere Kluft zwischen Arm und Reich in den USA sieht der Präsident inzwischen mit gewisser Resignation. Nach dem schwierigen Projekt der Gesundheitsreform fehlt die Kraft für weitere Taten.
Dabei steht eine Debatte über eine umfassende Steuerreform in den USA an. Hierfür könnte die Kapitalismuskritik des Franzosen interessante Impulse liefern. Momentan scheuen sich allerdings Republikaner und Demokraten noch davor, das heiße Eisen 'Steuern' konkret anzupacken.
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