Kein Ende des Niedrigzinstrends
Beim Blick auf die Zinsen haben Anleger allerdings wenig Freude. Die Zinsen für Tagesgeld sinken seit einiger Zeit auf breiter Front. Sie vollziehen damit die mehrfachen Leitzinssenkungen der EZB mit. Wegen der prinzipiellen Kurzfristigkeit der Anlageform besteht zwischen den Tagesgeldkonditionen und dem EZB-Leitzins nämlich ein enger Zusammenhang. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox lagen die Tagesgeldzinsen im zweiten Quartal dieses Jahres im Schnitt noch bei 0,37 Prozent. Das ist nicht viel. Und ein Ende der niedrigen Zinsen ist nicht absehbar. Sogar weitere Zinssenkungen sind nicht ausgeschlossen, am Ende bekommt man vielleicht keine Zinsen mehr.
Trotzdem attraktive Angebote am Markt
Trotz des allgemein sinkenden Zinstrends - die Bandbreite der Tagesgeld-Konditionen am Markt ist immer noch groß. Meist bieten Direktbanken (DenizBank, IKB, Ikano Bank usw.) bessere Zinssätze als Filialbanken. Auch zwischen bundesweit operierenden Kreditinstituten und Regionalbanken gibt es Unterschiede. Sie hängen mit den unterschiedlichen Kostenstrukturen der Banken, aber auch mit der zum Teil andersartigen geschäftspolitischen Ausrichtung zusammen. Wer Tagesgeldkonditionen vergleicht, kann daher durch Umschichtungen seine Zinserträge unter Umständen spürbar verbessern. Manche Institute bieten immer noch deutlich mehr als ein Prozent Zinsen. Häufig dienen höhere Zinsen als Instrument zur Neukundengewinnung. Ökonomisch gerechtfertigt sind die niedrigen Zinsen nämlich nicht mehr, wenn man sich die Refinanzierung ansieht.
Genaue Beobachtung erforderlich
Allerdings erfordert die Ausnutzung von Zinsdifferenzen eine permanente Beobachtung. Denn die Banken passen die Tagesgeld-Konditionen immer wieder an. Die Reihenfolge der attraktivsten Angebote kann sich dadurch schnell verändern. Bei Umschichtungen ist auch zu beachten, dass viele Banken Mindestanlagebeträge für eine Verzinsung fordern. Oft werden zum Beispiel Mindestbeträge von 5.000 oder 10.000 Euro verlangt. Sinkt der Anlagebetrag unter die Grenze, werden gar keine Zinsen mehr bezahlt. Andere Banken verzinsen dagegen Tagesgeld bereits ab dem ersten Euro.
Umschichtungen kein Problem
Sicher ist es nicht unbedingt zweckmäßig, Tagesgeldkonten wegen einer möglichen Zehntel-Prozent-Differenz ständig umzuschichten. Bei Zinsdifferenzen von 0,5 Prozent und mehr macht dies aber schon Sinn. Umschichtungen und Kontoeröffnungen bei anderen Anbietern sind in der Regel kein Problem. Dank Online Banking ist dies nämlich bei Tagesgeld einfach möglich.