Greco griff bei Generali knallhart durch, vergab die Position des Finanz- und Strategiechefs neu und sorgt auch bei der Organisationsstruktur dafür, das nichts bleibt, wie es einmal war. Dabei wird schnell klar: Greco hat mehr Einfluss auf den Konzern als seine Vorgänger. Allerdings soll auch ein neues Gremium geschaffen werden, bei dem alles zusammenläuft, was in den einzelnen Abteilungen geschieht, so dass hier der vollständige Überblick herrscht.
Generali soll sich wieder stärker auf das Kerngeschäft Versicherung konzentrieren. Dies ist auch dringend nötig, denn in den vergangenen Jahren ging es mit Generali bergab. 2011 stand nur noch ein Nettogewinn unterm Strich, der den tiefsten Stand seit dem Jahr 2002 markierte. Deshalb wurde auch die Dividende gestrichen.
Ende Mai erreichte man schließlich auch noch den tiefsten Kurs seit fast zwei Jahrzehnten, weshalb man sich von dem langjährigen Chef Giovanni Perissinotto trennte und Greco, der zuvor beim Konkurrenten Zurich arbeitete, ins Amt holte.
Nachdem Greco bereits ordentlich umkrempelte, fällt nun auch die Stelle des „Co-Chefs“ Sergio Balbinots weg, der unter Perissinotto auch für das internationale Geschäft zuständig war. Diesen Job wird er nach aktuellen Informationen in ähnlicher Weise mit der neuen Stelle des Chief Insurance Officer übernehmen.
Greco soll am 9. November die ersten Quartalszahlen ankündigen. Dabei wird darauf gehofft, dass er zugleich eine Ankündigung für eine neue Strategie vornimmt, denn unter anderem will sich Generali von Beteiligungen lossagen, um so die eigene Kapitalbasis zu stärken. (NS/BHB)
