So gingen im Jahr 2011 bis zu 407 Gigawattstunden (GWh) verloren, weil das Netz den Strom nicht mehr aufnehmen konnte. Im Jahr 2010 lag dieser Wert bei „nur“ 150 GWh. Letztlich bedeutet dies, dass die Bürger Strom in Millionenhöhe bezahlen, der zwar nicht einmal in die Netze eingespeist wird, jedoch die Netzbetreiber für diese Abschaltungen entschädigt werden müssen.
Für das Jahr 2011 entstehen nach Schätzungen der Windkraft-branche 18 bis 35 Millionen Euro an Kosten, aufgrund von nicht eingespeistem Strom.
Um sich die Zahlen deutlicher vor Augen zu führen, berichtet die „Welt“, dass mit der Menge des nicht eingespeisten Stroms rund 116.000 Haushalte hätten ein Jahr lang versorgt werden können. Zudem erklärte ein Sprecher des Windenergieverbands: „Das zeigt, wie dringend ein zügiger Netzausbau ist.“
Was die Ausfälle anbelangt, musste vor allem Eon Edis in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern leiden. 32 bis 38 Prozent der Ausfälle kamen hier vor. 23 bis 27 Prozent schlugen sich auf das Eon Netz (Bayern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen) nieder. Eon Westfalen Weser (Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen) sowie das Schleswig-Holstein Netz wurden mit 9 bis 12 beziehungsweise 8 bis 10 Prozent getroffen.
Die Studie hebt weiterhin hervor, dass es sich hauptsächlich um regionale Probleme handle. Aber auch das Höchstspannungsnetz des Übertragungsnetzbetreibers Tennet war bereits in größerem Ausmaß betroffen.
Wie der Entwurf des Netzentwicklungsplans vorsieht, der am Montag veröffentlicht wurde, sollen in Deutschland künftig 2.800 Kilometer neues Netz entstehen. Hinzu kommen 2.900 Kilometer Höchstspannungsnetz, das verbessert werden soll. (NS/BHB)
