Dennoch entschied sich die Deutsche Bank, weiterhin mit diesen zu handeln. Grund dafür ist, dass ein Rückzug aus diesen Geschäftsbereichen Auswirkungen auf die anderen Bereiche hätte.
Zwar ist der Sinn hinter den Terminbörsen ein eigentlich guter, denn so können sich Händler schon vorab Güter sichern, die sie zu einem späteren Zeitpunkt benötigen, doch kamen auch die Spekulanten, die in den Börsen ihre Chance sahen, sich etwas dazu zu verdienen. Mittlerweile werden Terminbörsen gar als Kapitalanlagemöglichkeit gesehen, was natürlich starken Einfluss auf die Preise nimmt.
Dennoch gibt sich die Deutsche Bank Mühe, ihre Vorgehensweise zu rechtfertigen. David Folkerts-Landau, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, erklärte unter anderem, dass die Kapitalanlagen nichts mit den Preisen selbst zu tun haben und auch keinen Einfluss auf diese nehmen.
Dabei übersieht er geflissentlich, dass sich die Preise tatsächlich aufgrund der Anlagen und Spekulanten ändern, schließlich steigt die Nachfrage, steigt auch der Preis. Letztlich könnten Spekulationen wie auch in anderen Märkten zu Blasen führen, was katastrophale Auswirkungen auf die Versorgung mit Lebensmitteln hätte.
Allerdings fehlt es nach wie vor an konkreten wissenschaftlichen Belegen, obwohl es offensichtlich ist, dass die Spekulationen Einfluss auf die Preise nehmen. Mittlerweile fällt es teilweise gar schwer, überhaupt herauszufinden, was die Preise beeinflusst und was nicht, doch setzt sich die Deutsche Bank über diese Diskussion hinweg und bleibt ihrem Motto treu.
Tatsächlich kann es allerdings sein, dass die Daten, die den Börsen zugrunde liegen, eventuell nicht ausreichend dafür sind, zum Lebensmittelhandel an den Börsen „Ja“ oder „Nein“ zu sagen.
Experten sind aber allgemein der Auffassung, dass wieder Regularien für die Rohstoffbörsen her müssen, um so die Preise zumindest in gewissem Rahmen kontrollieren zu können, was vor allem in Sachen Lebensmitteln wichtig ist. (NS/BHB)