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Slowenien für den Rettungsschirm?

Die Euro-Länder kippen eines nach dem anderen um. Die Euro-Krise tobt daher also munter weiter, obwohl diverse Experten eine Besserung der ohnehin nicht so schlimmen Situation vorhersagen.


Slowenien für den Rettungsschirm?

Nun könnte allerdings bald auch Slowenien auf den Euro-Rettungsschirm angewiesen sein, denn die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) schlägt bereits Alarm und mahnt Slowenien davor, noch mehr Geld für den angeschlagenen Bankensektor auszugeben.

Ganz so schlimm sei die Situation der OECD zufolge allerdings noch nicht und daher der Euro-Rettungsschirm für Slowenien auch noch in weiter Ferne. Dies erklärte OECD-Vizechef Yves Leterme auch bei seiner Ankunft in Ljubljana. 

Während sich der OECD noch ziemlich unbesorgt zeigt, scheint man in Slowenien bereits Angst zu haben. Zwar will man hier nicht unbedingt auf die Hilfe des Euro-Rettungsschirmes angewiesen sein, doch zieht man diese Option eventuell früher oder später in Betracht. Igor Luksic, Präsident der slowenischen Sozialdemokraten, erklärte dahingehend in einem Interview: „Ich habe Angst vor einem organisierten Druck der Finanzmärkte, dem wir nicht standhalten können.“ 

Noch bis September sei das Land mit Reserven in Höhe von zwei Milliarden Euro versorgt. Während sich die Regierung mit Staatsanleihen noch in Sicherheit wägt, wird aber bereits jetzt deutlich, dass dieser Plan nicht ganz aufzugehen scheint. Bereits bei der letzten Emission am vergangenen Mittwoch wurden die slowenischen Staatsanleihen mit einer Rendite von unter sechs Prozent gehandelt, obwohl diese noch über eine Restlaufzeit von zehn Jahren verfügten. 

Sichere deutsche Anleihen liegen dagegen gerade mal bei einer Rendite von 1,29 Prozent. Slowenien erreichte erst im März eine Rendite von 6,31 Prozent. Und auch bei den Kreditausfallversicherungen schafft es das Land nicht vom massiven Rekordhoch weg, das bei Investoren an der Bonität zweifeln lässt. Nach Zypern und Portugal schafft es damit Slowenien auf Platz 3. 

Besser wird die Situation Sloweniens auch nicht durch einen Blick auf die wirtschaftlichen Aussichten, die von der OECD aktuell als ziemlich kritisch eingestuft werden. So wird derzeit angenommen, dass die wirtschaftliche Leistung Sloweniens im Jahr 2013 um 2,1 Prozent sinken wird, während gleichzeitig die Staatsverschuldung zunimmt. (NS/BHB)


 
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