Im Juni 2012 wurde von der Rechercheabteilung des Versicherers ein vertrauliches Dokument angefertigt, in dem es heißen soll, dass man nicht von der Hand weisen könnte, dass die Spekulationen auf Lebensmittel sich zu mindestens fördernd auf eine übermäßige Preisentwicklung auswirken und das in beide Richtungen. Der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch liegt das vertrauliche Dokument vor.
Wenn auch die spekulativen Faktoren nicht der Auslöser für die Preisausschläge an den Agrarmärkten seien, so würde sie die aber verstärken, da es sich um sehr enge Märkte handeln würde, so heißt es in einem weiteren Dokument des Unternehmens.
Bei der Durchsicht einiger Studien von der Deutschen Bank Research wurden von Foodwatch ganz ähnliche Einschätzungen gefunden. In einem Bericht aus dem Jahr 2009 steht, dass die Spekulationen zu Preiserhöhungen beigetragen haben. Im Jahr 2010 hieß es dann, dass diese Spekulationen eigentlich nicht akzeptabel seien, da sie sowohl für die Landwirte, als auch für die Verbraucher gravierende Folgen hätten.
Sowohl die Allianz, als auch die Deutsche Bank, hatten erst Ende Januar bekanntgegeben, dass sie auch weiterhin Wetten auf die Preise der Agrarrohstoffe tätigen werden. Für den Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, existieren so gut wie keine stichhaltigen Beweise dafür, dass zwischen derlei Geschäften und dem Hunger in der Welt ein Zusammenhang bestehen würde. Auch Jay Ralph, Allianz Vorstand, stellt die Behauptung auf, dass die Agrarinvestitionen nicht zum Hunger beitragen würden und seinem Unternehmen sogar nützen.
Neben Foodwatch werfen auch zahlreiche weitere internationale Organisationen den Versicherungen und auch den Banken vor, mit den Spekulationen auf die Agrarrohstoffe die Situation für die Hungernden in der Welt zu verschlimmern.
In den letzten Jahren hatte sich die Finanzbranche intensiver auf Rohstoffe betätigt. (FR/BHB)