Anhaltende Überkapazitäten belasten
Seither liegt der Markt für Schiffsfonds am Boden. Und eine spürbare Erholung ist nicht in Sicht. Experten rechnen erst ab 2015 mit einer allmählichen Besserung. Bis dahin bestimmen voraussichtlich weiter Überkapazitäten die Lage bei Containerschiffen. Immer noch wird mehr Schiffsraum produziert als nachgefragt wird. Dies drückt auf die Charterpreise und auf die Renditen. Aktuell erreichen die Charterraten nur etwa ein Viertel des Wertes im Vergleich zu Spitzenzeiten.
Dramatische Folgen
Für die Schiffsfonds hatte dies dramatische Konsequenzen. Seit Beginn der Krise vor sechs Jahren mussten 212 Schiffsfonds Insolvenz anmelden, rund 60 Prozent der Fonds befinden sich aktuell in der Sanierung. Und ein Ende der Verlustwelle ist nicht in Sicht. Die Schiffe erzielen vielfach einfach nicht genug Erträge, um die laufenden Zahlungsverpflichtungen für Kredite erbringen zu können. Dies ist schlecht für die Reedereien, die finanzierenden Banken und die Eigner von Schiffsfonds. Diese müssen in vielen Fällen mit dem Verlust des eingesetzten Kapitals rechnen, sofern er nicht schon eingetreten ist.
Keine neuen Fonds
In der Branche werden inzwischen Lösungen für die angeschlagenen Fonds diskutiert. Vorgeschlagen werden zum Beispiel Restrukturierungs-Plattformen, bei denen Krisen-Fonds unter einem Dach gesammelt werden. Ob das hilft, bleibt umstritten. Auf absehbare Zeit ist auf jeden Fall nicht mit einer Neuauflage von Fonds zu rechnen. Frühestens ab 2015 wird mit neuen Angeboten gerechnet. Vorher gilt es den kollektiven Kollaps abzuwenden.
Extreme Zurückhaltung
Bis dahin dürfte die Konsolidierungswelle anhalten. Der Markt für Schiffsfonds schrumpft. Angesichts der negativen Erfahrungen sind Anleger extrem zurückhaltend und vorsichtig. Das Investment in das klassische Fondsmodell, wo der Anleger zum Kommanditisten einer Kommanditgesellschaft und damit de facto zum Mitunternehmer wird, wagt derzeit kaum jemand. Nur wer risikobewusst und antizyklisch investiert, steigt jetzt ein.
Vorsicht geboten
Das Schiffs-Investment richtete sich ohnehin immer an eher vermögende Anleger, die ihr Kapital auch länger binden und Verluste verkraften konnten. Für den Normalanleger heißt die Devise mehr denn je: Finger weg von Schiffsfonds.