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Prof. Shiller, der Nobelpreis und sein "Irrationaler Überschwang"

Die weltweit steigenden Aktienkurse erfreuen die Anleger, doch melden sich vermehrt Stimmen zu Spekulationsblasen. Der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Yale-Professor Robert Shiller warnt schon länger vor den Alarmsignalen und fühlt sich von der jüngsten Entwicklung bestätigt.


Shiller

Der Nobelpreis-Träger Robert Shiller und sein Kampf gegen die Spekulationsblasen

In Zeiten steigender Aktienkurse sind die Bewertungsmodelle von Shiller wieder Thema für heiße Diskussionen, denn nicht alle Markteilnehmer sind seiner Meinung und werfen ihm Schwarzseherei vor. Seinen Nobelpreis hat der Yale-Professor erst in diesem Jahr für seine Forschungen zur Bewertung von Aktienkursen erhalten. Die Strategieteams vieler Großbanken beobachten ständig die Bewertungskennziffern von Aktien, das von Shiller entwickelte sogenannte CAPE-Verhältnis liegt derzeit als Einziges über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Es erlaubt langjährigen Vergleich von Aktien, rechnet den Gegenwert der Renditen des letzten Jahrzehnts ein und nimmt Rücksicht auf die Inflation.

Die Branche spricht dem vergangenen Jahrzehnt die extremste Gewinn-Rezession zu, die jemals zu sehen war. Generell wird das CAPE-Verhältnis als valide Möglichkeit zum Vergleich der langfristigen Bewertung angesehen. Aufgrund des außergewöhnlichen Verlaufs der letzten zehn Jahre sehen nicht alle in der Kennziffer das optimale Instrument zur Glättung der Gewinnbewertungen. Doch Professor Shiller steht hinter seinem Modell, erkennt aber die Sorge des aktuellen Niveaus. Der Nobelpreis-Träger mahnt die Rücknahme verschiedener Positionen aus Gründen der Vernunft an, sieht allerdings auch die Option des weiter steigenden Marktes.

In den USA und in Deutschland sind die Aktienkurse dieses Jahr um 20 Prozent gestiegen

Seit der Wirtschaftskrise haben sich die Werte auf 160 Prozent erhöht. Parallel dazu haben sich die Gewinnsteigerungen der Unternehmen deutlich verlangsamt. Nicht nur der Nobelpreisträger Shiller macht sich daher Sorgen, dass die derzeit stattfindende Aktienrallye weltweit nur durch die Zentralbanken und ihre Politik des lockeren Geldes angefeuert wurde. An den Märkten wächst zur Zeit die Zahl derer, die eine Spekulationsblase befürchten. Sie sehen in dem Index von Shiller ein bewährtes Frühwarnsystem. Der Nobelpreis-Träger verdankt seine Popularität großteils seinem Werk "Irrationaler Überschwang".

Die Kennziffer CAPE wurde von ihm zum Aufspüren von Marktbewegungen entwickelt, welche sich nicht durch Nachhaltigkeit auszeichnen. Derzeit zeigt der Indikator einen leicht gestiegenen Wert von 25,2. Laut dem Nobelpreis-Träger kann erst bei einem Wert von deutlich über 28 von einer ernsten Gefahr für die Aktienmärkte gesprochen werden.

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