Die Versorgungslücke in der Altersvorsorge
Altenpflege kann äußerst kostenintensiv sein. Selbst wenn heute die stationäre Pflege immer weiter zurückgeht und hauptsächlich von der häuslichen Pflege ersetzt wird, bedeutet das nicht unbedingt einen reduzierten Kostenfaktor. Ein weiteres Risiko ist, dass beim Eintreten einer Pflegebedürftigkeit erst einmal das gesamte Vermögen aufgezehrt wird, und die Kinder für ihre Eltern zur Kasse gebeten werden, bevor überhaupt der Staat helfend eingreift.
Betrachtet man die durchschnittliche Versorgungslücke bei Pflegebedürftigkeit, macht einen das Schaudern: Von rund 4.000 Euro für eine Vollzeitpflege im stationären Bereich werden von der gesetzlichen Pflegeversicherung lediglich 1.555 Euro übernommen - die restlichen rund 2.500 Euro pro Monat muss der Pflegebedürftige selbst aufbringen: aus seiner Rente, seinem Vermögen und gegebenenfalls auch mit Hilfe (verpflichtender) finanzieller Unterstützung durch die eigenen Kinder.
Hoher Kapitalbedarf im Alter
Die gesamten Kosten für eine sogenannte "Pflegekarriere" liegen - das lässt sich dann leicht errechnen - fast immer deutlich über 100.000 Euro, in manchen Fällen kann das aber durchaus bis zu 300.000 Euro Gesamtkosten gehen. So viel Geld veranschlagt heute kaum jemand als Altersvorsorge. Angesichts der Versorgungslücke sollte man das aber. Menschenwürde im Alter kostet heute schon eine ganze Menge Geld.
Als Alternative kommt eine entsprechend leistungsfähige Pflegeversicherung als zusätzliche Absicherung in Frage - etwa der staatlich geförderte Pflege Bahr, aber auch andere, private Produkte. Dann muss zumindest nicht die Altersvorsorge auf in der Praxis nur noch schwer erreichbare Kapitalmengen anwachsen, durch die Pflegeversicherung bleibt die Leistbarkeit der Pflege im Alter dann trotzdem gesichert. Allerdings sind auch im Bereich der Pflegeversicherung nicht alle Produkte gleich gut, und vor allem nicht gleich leistungsstark. Eine möglichst unabhängige, fachlich kompetente Finanzberatung vom Experten ist daher unbedingt ratsam.