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OECD prophezeit den Briten wirtschaftlichen Gegenwind

George Osborne, der britische Schatzkanzler, hatte eigentlich auf eine positivere Bewertung durch Angel Gurria, Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), gehofft. Der Generalsekretär war nach London gekommen, um den jüngsten Bericht bezüglich der wirtschaftlichen Aussichten für Großbritannien vorzulegen.


OECD prophezeit den Briten wirtschaftlichen Gegenwind

Laut Gurria muss die britische Wirtschaft mit einem erheblichen Gegenwind rechnen. Um der Wirtschaft wieder zu neuem Schwung zu verhelfen, seien dringend wachstumsfördernde Strukturreformen notwendig. Nach den Angaben im Bericht der OECD ist das britische Wirtschaftswachstum in den letzten zwei Jahren abgeflacht und bewegt sich mit über 3 Prozent unterhalb des Spitzenwertes vom ersten Quartal 2008.

Um aus der tiefsten Rezession innerhalb des letzten Jahrhunderts zu entkommen, müssen nicht nur wachstumsfördernde Maßnahmen ergriffen werden, auch die Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft muss verringert werden. 

Höhe der Verschuldung immer noch gefährlich

Um 0,1 Prozent ist das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr zurückgegangen. Ein Wachstum von 0,9 Prozent wird von der OECD für das aktuelle Jahr erwartet. Ab wann eine Erholung eintreten wird, ist nicht vorherzusagen.

Für weitere Eintrübungen des britischen Wachstums können auch die Euro-Krise, die große Abhängigkeit der Briten von der Finanzindustrie und die Unsicherheit der US-Wirtschaft sorgen. Was den Schuldenabbau angeht, sei Großbritannien auch noch lange nicht über den Berg.

Das Defizit konnte deutlich reduziert werden, seit dem im Mai 2010 Premierminister David Cameron und Schatzkanzler Osborne mit ihrer Regierung an die Macht kamen. Von damaligen 11 Prozent des BIP ist der Anteil  auf heutige 8 Prozent gesunken.

Das Vertrauen der Märkte in Großbritannien sei seit der Umsetzung der Reformen deutlich verbessert worden. Dennoch bewegt sich die Verschuldung immer noch in einem gefährlichen Maß. Für das aktuelle Jahr liegt die Gesamtverschuldung bei über 80 Prozent vom BIP. 

Weitere Strukturreformen müssen folgen

Trotz allem war es eine gute Entscheidung von Schatzkanzler Osborne gewesen, als er im Dezember die vorgegebenen Schuldenabbauziele nach hinten verschoben hatte. Ursprünglich hatte Osborne zugesagt, das strukturelle Defizit bis 2015 abzubauen.

Diese Zusage hatte er bei der Vorstellung des Haushaltsplanes zurücknehmen müssen. Ein realistisches Ziel wäre 2017, da Großbritannien rund 130 Milliarden Euro mehr Schulden aufnehmen müsse als geplant.

Auch vonseiten der OECD wird darauf hingewiesen, dass keine weiteren Einsparungen oder Steuererhöhungen eingeführt werden sollten. Dennoch müsste Großbritannien umgehend mehr für das Wirtschaftswachstum tun, mahnt Gurria. So sollte die fiskalische Konsolidierung in ein umfassendes Paket eingebettet werden, bei dem auch das Wachstum gefördert wird.

Um das zu erreichen, sind weitere Strukturreformen absolut unverzichtbar. Allen voran sind Investitionen in das Bildungs- und Sozialsystem wichtig, ebenso wie geringere Auflagen bei den Bauvorhaben. (FF/BHB)


 
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