Eine bemerkenswerter Kursverfall
Der Goldpreis hat um 25 Prozent nachgegeben, noch stärker fiel der Rückgang beim Silberkurs aus. Er sank um 33 Prozent. Dieser Niedergang stellt einen markanten Umschwung nach einer zum Teil jahrelangen Aufwärtsentwicklung dar. Er zeigt, dass Edelmetall-Investments keine Wertgarantie bieten, sondern vor allem eins sind - spekulativ.
Riskantes Investment trotz scheinbarer Sicherheit
Die Nachfrage nach Edelmetallen ist in Krisenzeiten immer besonders groß. Wenn Geld an Wert zu verlieren droht, scheinen Gold und Silber als knappe und begehrte Sachwerte eine lohnende Alternative zu sein. Auf lange Sicht spricht tatsächlich einiges dafür, dass Edelmetall-Investments einen gewissen Schutz vor Geldentwertung bieten. Trotzdem besitzen Edelmetalle erhebliche Kursrisiken.
Angst: kein guter Ratgeber
Dazu trägt nicht zuletzt die Angst als Anlagemotiv bei. Auf dem Höhepunkt von Finanz- und Eurokrise waren Gold und Silber gefragt wie nie zuvor. Seit es um den Euro ruhiger geworden ist, Inflationsbefürchtungen sich nicht bestätigt haben und in manchen Ländern Zeichen wirtschaftlicher Erholung sichtbar sind, ist die Nachfrage spürbar schwächer geworden. Vor diesem Hintergrund überraschen Kursrückgänge nicht.
Gold und Silberkurs: viele Faktoren
Daneben bestimmen aber auch noch andere Faktoren den Gold- und Silberkurs. Sie sind zum Teil schwer einschätzbar. Die Goldreservepolitik der Zentralbanken, die Förderpolitik der Förderländer, Großspekulationen und die Nachfrage nach Schmuck wirken auf die Preise ein. Speziell bei Silber kommt noch eine konjunkturelle Komponente hinzu. Das Edelmetall spielt eine wichtige Rolle in vielen industriellen Anwendungen. Deshalb beeinflusst die Industriekonjunktur den Silberkurs.
Optimisten hoffen auf Krisen
Gegenüber anderen Anlagen weisen Edelmetalle einen entscheidenden Nachteil auf. Sie bringen keine laufenden Erträge in Form von Zinsen oder Dividenden. Der Anleger muss hier alleine auf Kursgewinne vertrauen. Ob bei Gold- und Silberkurs der Tiefpunkt schon erreicht ist, darüber gehen die Meinungen stark auseinander. Optimisten setzen dabei paradoxerweise auf schlechte Nachrichten. Denn die treiben die Kurse zuverlässig immer nach oben.