Mindestens die Hälfte seines Vermögens, so ist es in den Aufnahmebedingungen verankert, lässt sich Hasso Plattner die Mitgliedschaft in dem Club der elitären Spender kosten.
Am Dienstag wurde die Aufnahme des SAP-Gründers von den Organisatoren der Aktion „Das Spendenversprechen“ bekannt gegeben. Vom manager magazin wird das Vermögen von Plattner in der Liste der reichsten Deutschen mit 5,95 Milliarden Euro angegeben. Buffett und Gates rangieren schon seit Jahren auf den Plätzen zwei und drei der Liste der reichsten Menschen der Welt, die das US-Magazins "Forbes" veröffentlicht. Vor knapp drei Jahren gründeten die Beiden die Initiative und haben seither mehr als hundert Milliardäre von einer Mitgliedschaft überzeugen können. Bedingung für eine Mitgliedschaft ist, dass ein Teil des Vermögens entweder noch zu Lebzeiten oder im Todesfall gespendet wird. Die meisten Mitglieder stammen aus den USA.
Entscheidend für eine Aufnahme in den Club der edlen Spender: Die Milliardäre müssen mindestens 50 Prozent ihres Vermögens spenden. Dabei bleibt es den Mitglieder selber überlassen, für welchen Zweck gespendet wird. Gates und Buffett setzen dabei das Vertrauen in die Mitglieder, dass nicht mit Hintergedanken oder auf Umwegen wieder in die eigene Tasche gespendet wird. Bei der Gründung vor drei Jahren war der Leitsatz, dass es sich nicht um einen juristischen Vertrag handeln würde, sondern um ein Versprechen, dem man moralisch verpflichtet ist.
Etwas von dem eigenen Glück zurückgeben
In einem Brief bezüglich seines Beitritts erklärt Plattner, er selber habe das Privileg gehabt, nahezu kostenlos an einer der besten technischen Hochschulen in Deutschland, der Karlsruher Universität, studieren zu dürfen, was fraglos das Fundament seines Erfolges war. Sicherlich fühle Plattner sich auch seinen Software-Unternehmen gegenüber verpflichtet, aber der Gesellschaft, die ihm seine Ausbildung ermöglicht hat, möchte der SAP-Gründer auch etwas zurückgeben. In der Stiftung sieht er für sich die Möglichkeit, beidem gerecht zu werden.
Das von Plattner gegründete Software-Unternehmen SAP aus Walldorf, Baden-Württemberg, verzeichnet einen Jahresumsatz von 16,22 Milliarden Euro und ist führend im Bereich der Unternehmenssoftware. Weltweit hat der Konzern mehr als 232.000 Kunden aus nahezu allen Branchen. Rund 65.000 Mitarbeiter sind für das Unternehmen tätig.
Insgesamt wurden zwölf Superreiche aus 8 Staaten aktuell Mitglieder in dem Club. Neben Hasso Plattner gehören nun auch Richard Branson, britischer Unternehmer, und auch Wladimir Potanin, russischer Wirtschaftsmagnat, zu dem Verein der Super-Spender. Aktuell fasst der Verein 105 Einzelpersonen und auch Familien.
Bereits zu Gründungszeiten versuchte Gates auch deutsche Milliardäre für sein Projekt zu begeistern, mit eher mäßigem Erfolg. Damals erklärte ein Vermögensverwalter eines deutschen Superreichen gegenüber dem „Spiegel“, dass ein solches Verhalten für deutsche Milliardäre zu „marktschreierisch“ sei. (FR/BHB)