So rührte er kräftig die Werbetrommel für den Tegel-Flughafen und erklärt dem „Tagesspiegel“ gegenüber zudem, dass es wichtig sei, daran zu denken, dass die Entscheidung, die einst getroffen wurde, Tegel zu schließen, sobald der neue Flughafen bestünde, möglicherweise überdacht werden sollte. Er argumentiert, dass damals die Bedingungen ganz andere waren.
Bereits bei der ersten Erwähnung dieses Gedankengangs – er sprach diesen vor rund zwei Wochen vor dem Brandenburger Landtag aus – stieß er auf herbe Kritik. Letztlich hält auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer an seiner Meinung fest und erklärte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gegenüber, dass eine Umkehr allein schon aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei: „Alle Verfahren sind abgeschlossen und höchstrichterlich bestätigt. Die Beschluss- und Rechtslage ist aus unserer Sicht heute noch eindeutig.“ So halte man weiterhin daran fest, Tegel ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme des neuen Hauptstadt Flughafens zu schließen.
Wieder einmal trifft hier aber die Politik nicht auf das Einverständnis der Bürger. Diese wollen den alten Flughafen nämlich erhalten. Mehr als die Hälfte der Bürger erklärten, Tegel solle auch weiterhin Bestandteil der Hauptstadt sein. Während eine Forsa-Umfrage im Auftrag der „Berliner Zeitung“ ergab, dass 69 Prozent der Befragten diesen Wunsch hegen, berichtete die „Bild“ über 60 Prozent, die weiterhin an Tegel festhalten.
Auch äußerte sich der einstige Flughafenchef Hans-Henning Romberg. Er erklärte, man könne Tegel eventuell als privaten Flughafen für Flugzeuge der Bundesregierung und Geschäftsflieger erhalten. Dem „Tagesspiegel“ gegenüber fügte er hinzu, dass sich die Rechtsprechung wegen der Schließung Tegels nur auf die öffentliche Nutzung beziehe.
Bis Tegel allerdings für die Allgemeinheit geschlossen wird, könnten sowieso noch Monate ins Land ziehen. Aktuell ruhen die Bauarbeiten ein weiteres Mal. Derzeit wird damit gerechnet, dass es erst im August weitergeht. (NS/BHB)