Endgültiges Löschen ist Pflicht
Obwohl die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass ausgerechnet der eigene entsorgte Computer ausgespäht wird, fühlen sich viele dabei nicht wohl, dass eine dritte Person Zugang zu privaten Daten und Bildern erhalten könnte. Deshalb ist für Peter Knaak, den Computerexperten der Stiftung Warentest, das „Schreddern“ mittlerweile zu einer Pflichtübung geworden, denn Passwörter und Kreditkartendaten haben im öffentlichen Raum keinen Platz. Immerhin werfe auch niemand seine mit Dokumenten gespickte Brieftasche weg.
Bei Weiternutzung die Festplatte überschreiben
Kei Ishii von der Technischen Universität Berlin leitet das Projekt „Verbraucher sicher online“ und gibt den Rat, nicht nur die einzelnen Dateien von Spezialsoftware überschreiben zu lassen, sondern die komplette Festplatte ins Visier zu nehmen, sofern der Nutzer seinen Computer spenden oder verkaufen möchte. Nach der vollständigen Überschreibung solle dann das Betriebssystem neu aufgesetzt werden. Ist die Festplatte allerdings kaputt, richtet eine Software nicht mehr viel aus. Dann muss sie ausgebaut und per Hand zerstört werden. Wer sich das nicht zutraut, kann damit ein Unternehmen für Datenträgervernichtung beauftragen.
Datenpool Internet
Digitales Entrümpeln ist längst nicht mehr auf alte Elektronikgeräte beschränkt. Im Internet hinterlässt jeder Spuren von persönlichen Informationen, wenn er zum Beispiel Kunden- oder Nutzerkonten anlegt. Daraus wird schnell ein sehr unübersichtlicher Datensalat. Auch wenn es nicht einfach durchzuführen ist, hat jeder Nutzer das Recht, seine Daten online löschen zu lassen. So ist es lohnenswert, die Daten nicht einfach jeder beliebigen Seite preiszugeben, sondern mit Bedacht vorzugehen.
Cookies machen transparent
Nur reicht es bisweilen nicht, im Internet auf Anonymität zu achten, weil man ungefragt eine Menge Daten zurücklässt. Surft jemand über verschiedene Webseiten, fertigt der Browser kleine Textdateien an – Sogenannte Cookies. Die helfen dabei, den Nutzer zu erkennen, was einerseits unerlässlich ist, damit er das Internet richtig nutzen kann. Meldet sich beispielweise jemand bei seinem E-Mail-Konto an, muss bekannt sein, dass derjenige auch die Erlaubnis besitzt, auf die Folgeseiten zu gelangen, damit er sein Postfach öffnen kann. Bei Warenkörben und Onlinebanking verhält es sich genauso.
Internetwerbung
Die Schattenseite der Cookies besteht darin, dass Werbefirmen und Webseitenbetreiber dadurch die Gelegenheit bekommen, das Surfverhalten der Nutzer nachzuvollziehen und zu analysieren. Aus diesem Grund erscheint im Internet möglichst passgenaue Werbung für den einzelnen Nutzer. Das hat zur Folge, dass zwei Internetuser sehr unterschiedliche Werbebanner vor die Nase gesetzt bekommen.
Cookies löschen
Das gehe so weit, meint Knaak, dass Datensammler die Nutzerprofile an Interessenten verkaufen, wodurch eine Bonitätsprüfung verfeinert werden kann. Als Folge ist möglich, dass ein Kredit entweder teurer oder gar nicht vergeben wird. Möchten Sie gern den Aufbau eines Nutzerprofils verhindern, so bleibt Ihnen nur, Cookies regelmäßig zu löschen, was mit einer Funktion im Browser möglich ist. (LB/BHB)