Nun gibt es Streit um das Honorar des Insolvenzverwalters. Denn wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet, könnten Wirtschaftsanwalt Michael Frege und seine Kanzlei CMS Hasche Sigle, bis zu 800 Millionen Euro absahnen.
Um in der Diskussion mit den US-amerikanischen Hedgefonds nicht unterzugehen, hat laut „FAZ“ Frege selbst ein Gutachten, das diese Summe hervorbrachte, erstellen lassen. So hätte man laut CMS-Managerpartner Hubertus Kolster von US-Seiten aus versucht, Druck aufzubauen, um eine schnellere Abwicklung der Forderungen zu erwirken. Zudem ginge man in Sachen Honorar äußerst transparent vor, behauptet der Honorarberater.
„Aber es gibt nichts zu verhandeln“, erklärt Kolster, der davon ausgeht, dass Frege und die Kanzlei am Ende des Verfahrens eine niedrigere Summe ausgezahlt bekommen.
Das Amtsgericht Frankfurt wird diese am Ende des Verfahrens bekannt geben. Die Summe richte sich allerdings nach Komplexität des Verfahrens und der Höhe der Insolvenzmasse. Letztere bringt es im Fall der Lehman Brothers Bankhaus AG in Frankfurt auf über 15 Milliarden Euro. Vor allem bei der Deutschen Bundesbank und beim Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken steht Lehman Brothers derzeit noch in der Kreide.
Kolster erklärte zudem, dass seine Kanzlei allein für das Insolvenzverfahren von Lehman bereits rund 100 Anwälte und Experten auf dem Gebiet der Insolvenz ins Spiel gebracht hat, um die Sache bald zum Ende zu bringen. Die Kosten beliefen sich ihm zufolge bislang auf über 210 Millionen Euro. Dabei hätte das Amtsgericht Frankfurt bereits Abschläge in Höhe von 70 Millionen Euro genehmigt, bald müssten allerdings weitere Vorschüsse gestattet werden. Das Geld fließe zunächst der Societät zu. Den Anteil, den Frege erhalte, nannte Kolster nicht. (NS/BHB)