Bundeskanzlerin Angela Merkel scheint die Demografie ein besonderes Anliegen zu sein, sogar ein eigenes Demografiereferat hat sie einrichten lassen.
Aber was sagen denn die Zahlen über die deutsche Bevölkerung? Und nutzt die Regierung die Zahlen tatsächlich, um auch etwas zu ändern?
Herwig Birg vertritt die Meinung, dass die Regierung trotz ausführlicher demografischer Daten wohl kaum etwas ändern und somit nicht auf die Zahlen eingehen wird. Laut Birg sei dies nur ein „Propagandatrick“. Und Birg muss es wissen. Der Demograf brachte unter anderem Bücher wie „Die ausgefallene Generation“ und „Die demografische Wende“ auf den Markt.
Dem Experten zufolge sei die Regierung mit dem Thema Demografie schlichtweg überfordert. Dabei sind die Zahlen eindeutig.
Seit rund 40 Jahren gibt es weniger deutsche Kinder, als nötig wären, um die Bevölkerungszahl zu erhalten. Aktuell kommen auf jede Deutsche rund 1,4 Geburten. 2,1 müssten es sein, um die Bevölkerungszahl zu erhalten. Nicht auch nur ein einziger Landkreis in Deutschland erbringt diese Zahl.
Ohne Zuwanderung wäre die Bevölkerung bereits geschrumpft, und selbst die kann auf Dauer nicht verhindern, dass die Bevölkerung Deutschlands schwindet.
Auch die Zahl der Erwerbsfähigen zwischen 20 und 65 Jahren, die aktuell bei rund 50 Millionen Menschen liegt, wird in den kommenden Jahren auf 36 bis 39 Millionen Menschen schrumpfen.
Ein 52-Seiten umfassendes Dokument mit dem Titel „Demografiestrategie“ ändert daran auch nicht viel. Auch wenn dieses noch so oft verspricht, dass sich die Politik um „jeden einzelnen“ kümmern wird, um diesem auch „Chancen zu eröffnen“.
Dabei wird völlig unter den Tisch gekehrt, dass es eigentlich nur an den fehlenden Kindern liegt, dass sich Deutschland mit solchen Dingen überhaupt herumschlagen muss.
Die Politik streitet sich über ein Thema, das sie einfach nichts angeht. Dabei wissen einige Experten, dass die Politik tatsächlich etwas an der aktuellen Familiensituation ändern könnte.
Die Fachleute geben daher an, es wäre wichtig, die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts in Sachen Sozialversicherung genauestens umzusetzen, sowie bessere Situationen für Familien zu schaffen, wie etwa, dass Mütter, die für ihre Kinder von der Arbeit zuhause bleiben, diese Zeit dennoch bei der Rente angerechnet bekommen.
Und auch sonst seien Freibeträge ein Anreiz, sich doch mal mit dem Thema Kinder auseinanderzusetzen. Die Politik müsste nur Handeln statt sich stets nur über die Auswirkungen der Ursache den Kopf zu zerbrechen. (NS/BHB)