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Japan gibt den Ton an

Kaum ist Shinzo Abe als japanischer Ministerpräsident an der Macht, da stellt er seine Prioritäten vor. Als erstes möchte er die Geldpolitik ändern und kündigte der Notenbank in einer Pressekonferenz an, dass diese nicht an seinem Ziel für die Wachstumsentwicklung zu rütteln habe.


Japan gibt den Ton an

Die japanische Geldpolitik steht somit schon am Donnerstag vor einer Lockerung, hier findet eine Notenbanksitzung statt, die dem Land helfen soll, die Rezession hinter sich zu lassen.

Zudem soll ein Wirtschaftsrat eingesetzt werden, der helfen soll, die Geldpolitik zu reformieren.

Viele Optionen hat die Notenbank nicht. Widersetzt sich die Bank of Japan den Anweisungen von Shinzo Abe, so hat dessen Koalition noch immer mehr Stimmen, weshalb er letztlich das Notenbankgesetz ändern könnte.

Somit ist die Notenbank von Japan nicht länger unbedingt unabhängig. Eine Beobachtung, die Experten weltweit machen. So auch Joachim Fels, Wirtschaftsexperte bei Morgan Stanley in London: „Die Unabhängigkeit der Notenbanken war lediglich eine historische Episode. In Zeiten hoher Staatsverschuldung wird die Geldpolitik wieder zum Büttel der Finanzpolitik.“

Nicht nur auf Japan treffe dies zu, sondern auch auf die USA, das Vereinigte Königreich und die Eurozone.

Ob Japan auch dieses Mal wieder einen Trend vorgibt? Denn schließlich war es die Bank of Japan, die als erste große Notenbank auch Staatsanleihen aufkaufte, ein Konzept, das auch in den anderen großen Banken mittlerweile gängig ist, um den Staat mitzufinanzieren. Einen Trend gab Japan auch in Sachen Zinsen vor. Noch vor allen anderen großen Ländern, gingen hier die Leitzinsen nach unten und näherten sich rasant der Null.

Nun könnte die Bank of Japan den Ausschlag geben, der Wirtschaft wieder zu helfen. Experter Fels gibt aber auch zu bedenken, dass sich das Umfeld für die Banken ändere. „Die meisten Notenbanken sind in den vergangenen 20 Jahren in die Unabhängigkeit entlassen worden, das wurde als der beste Garant für Preisstabilität angesehen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten Zentralbanken ehedem gegründet wurden, um den Regierungen die Finanzierung durch die Notenpresse zu sichern.“ (NS/BHB)


 
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