Das mobile Tan-Verfahren zeigt Schwachpunkte beim Online-Banking
In den letzten Monaten wurden in der Öffentlichkeit einige Betrugsfälle bekannt, bei denen das mobile Tan-Verfahren ausgetrickst wurde. Zunächst spionierten die Betrüger ihre Opfer durch Trojanerangriffe auf deren Computern aus und zogen dabei Passwörter sowie Mobilfunkdaten in ihren Besitz. Sie besorgten sich im Namen der Opfer neue SIM-Karten bei deren Providern und gelangten so in den Besitz der mobilen Tan-Passwörter. Die Kunden wurden durch leer geräumte Konten geschockt und kämpfen derzeit um Rückerstattung durch ihre Bankinstitute. Sechsstellige Beutesummen sind aus mindestens zwei Fällen bekannt, insgesamt bereicherten sich die Gangster um nahezu 800.000 Euro. Online ist eben überall Alltag geworden.
Die Banken beschwichtigen ihre Kunden mit Feststellungen wie Online-Banking ist sicher, von den Tan-Verfahren gehe keine Gefahr aus. Doch der Begriff Sicherheit ist relativ. Das sicherste Verfahren wird unzuverlässig, wenn Verbraucher zu sorglos damit umgehen. Kunden, welche ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen, können im Schadensfall auf eine Regulierung durch die Banken hoffen. Wer keine Sicherheitsvorkehrungen beim Online-Banking trifft, bleibt im Ernstfall auf seinem Schaden sitzen. Zu den einfachen aber effizienten Maßnahmen gehören:
- Der stets aktualisierte Virenscanner auf dem eigenen PC.
- Die Firewall sollte immer aktiviert sein.
- Betriebssysteme und Programme entsprechen dem neuesten Stand.
Des Weiteren sollte niemand zum Online-Banking ins Internetcafé gehen und auch die Tan- und PIN-Nummern nicht im Geldbeutel mit sich führen.
Fünf Tipps zum sicheren Online-Banking.
- Vertrauen Sie niemals E-Mails, welche scheinbar von Ihrer Bank kommen und zur Eingabe vertraulicher Daten auffordern. Kein Institut versendet solche Benachrichtigungen. Fragen Sie immer telefonisch oder persönlich nach.
- Unterlassen Sie im eigenen Interesse jegliche Form von Online-Banking von fremden Computern, beispielsweise im Urlaub aus dem Internetcafé. Ihre Daten befinden sich nach der Beendung der Geschäfte für jedermann sichtbar im Zwischenspeicher, dem sogenannten "Cache".
- Geben Sie beim Banking online die Webseite der Bank nur direkt in die Adresszeile ein. Gehen Sie niemals über irgendwelche Links auf die Internet-Präsenz des Instituts, über diese könnten Sie an eine gefälschte Version geraten.
- Behandeln Sie Passwörter und Transaktionsnummern sehr sensibel, speichern Sie die Geheimzahlen niemals auf dem eigenen PC.
- Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Transaktionen im Online-Banking. Bei Unstimmigkeiten setzen Sie sich sofort mit Ihrer Bank in Verbindung und lassen das Konto vorübergehend sperren.
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