Reedereien nutzen Leasing statt Kauf
Während in der Vergangenheit die Container sich überwiegend im Reederei-Eigentum befanden, hat sich dies inzwischen deutlich verändert. Viele Reedereien sind dazu übergegangen, Transportboxen nicht mehr selbst zu erwerben, sondern zu leasen. Mit dem Leasing können sie ihre Kapitalbindung verringern und knappe Kapitalressourcen effizienter einsetzen. Heute befindet sich nur noch etwa die Hälfte der weltweit eingesetzten Transportboxen im Reederei-Eigentum. Der Rest wird geleast. Eindeutig scheint, dass der Markt schrumpfen muss.
Container Leasing ist damit zu einem Geschäftsmodell für spezialisierte Leasinggesellschaften geworden, es hat sich aber auch zu einem Investitionsfeld für institutionelle und private Investoren entwickelt. Vor allem Stiftungen haben in den letzten Jahren verstärkt in diese besondere Form der Kapitalanlage investiert, aber auch Privatanleger interessieren sich hierfür. Erstaunlicherweise sind diese Blechkisten für viele Menschen das Rückgrat der Wirtschaft.
Das Finanzmodell im Überblick
Investmentfirmen wie das Münchner Unternehmen P & R haben sich auf das Container Leasing als Anlageform spezialisiert. Das Finanzmodell sieht dabei wie folgt aus:
- der Anleger erwirbt mit seinem Kapital mehrere Container, er wird damit rechtlich zum Eigentümer;- die Transportboxen werden oder sind bereits für eine bestimmte Zeit (drei bis fünf Jahre) an eine Leasinggesellschaft oder direkt an eine Reederei vermietet;
- der Eigentümer erhält regelmäßige und von der Investmentfirma garantierte Mietzahlungen;
- die Investmentfirma kümmert sich um die vertragliche Abwicklung, garantiert die Mietzahlungen und den Rückkauf des Containers zu einem vereinbarten Preis.
Chancen und Risiken
Für den Anleger bedeutet das Container Leasing eine Investition mit relativ großer Planungs- und Kalkulationssicherheit. Durch die garantierten Mietzahlungen und den vorher festgelegten Rücknahmepreis ähnelt das Investment einer festverzinslichen Geldanlage (Anleihen). Investitionen sind aufgrund der vergleichsweise überschaubaren Preise bereits ab Beträgen von einigen Tausend Euro möglich.
Der Vorteil ist: die Rendite ist vergleichsweise sicher und aktuell höher als bei anderen festverzinslichen Geldanlagen. Das Risiko von Reparaturen, Beschädigungen oder Verlust trägt der Leasingnehmer, der sich entsprechend versicherungstechnisch absichert. Beim Anleger verbleibt im Wesentlichen das Bonitätsrisiko der Investmentfirma.