Infinus soll 25.000 Anleger betrogen haben.
Nach der ersten Ansicht des beschlagnahmten Beweismaterials soll die Tochterfirma der ebenfalls in Dresden ansässigen Future Business KG ihre Anleger betrogen haben. Infinus weist nach wie vor die Anschuldigungen von sich. Die Staatsanwaltschaft behauptet, das der Finanzdienstleiter bei Orderschuldverschreibungen in Prospekten unrichtige Angaben zur Ertrags- und Vermögenslage von Emittenten gemacht hat. Doch wollen die Behörden keine genaueren Angaben machen, bevor die umfangreichen beschlagnahmten Unterlagen und Speichermedien ausgewertet sind. Infinus selbst zeigt sich nach wie vor von den Ereignissen überrascht, unter den Mitarbeitern hat sich Ratlosigkeit breitgemacht.
Der Vorstand erneuerte noch einmal seinen Vorschlag zur Kooperation mit den Ermittlern, um den Schaden so gut es geht zu begrenzen. Laut eigener Darstellung verwaltet die Infinus-Gruppe mehr als 800 Millionen Euro von ihren Anlegern. Die Vorwürfe der Behörden betreffen 25.000 Anleger mit einem Anlagevolumen von gut 400 Millionen Euro. Damit reiht sich der Fall Infinus in eine Reihe von ähnlichen Affären ein, bei denen es um Anlagegelder und deren Verschwinden geht. Die Skandale um die S&K und Wölbern Invest ähneln sich vor allem durch die hohen Summen an veruntreuten Geldern.
Auch die S&K Firmengruppe soll die Anleger hintergangen haben.
Bei den umfangreichen Hausdurchsuchungen im Februar dieses Jahres stellten die Behörden Beweismittel sicher, die auf einen ausschweifenden Lebensstil der Beschuldigten schließen lassen. Darunter waren neben Bargeld, Bankguthaben und Grundstücken auch teure Automobile, hochwertige Zeitmessgeräte sowie Goldbestände sichergestellt worden. Den Beschuldigten der S&K wirft der Staatsanwalt Untreue und Betrug in mehreren Fällen vor.
Der von der S&K verursachte Schaden wird mittlerweile auf gut 250 Millionen Euro geschätzt. Jedoch sind die Ermittlungen noch längst nicht am Ende und der Kreis der Geschädigten vergrößert sich zusehends. Gegen acht S&K Mitarbeiter wurde Haftbefehl erlassen, vier weitere Verdächtigte befinden sich noch auf freiem Fuß. Die Gesellschaften der S&K haben inzwischen alle Insolvenz angemeldet, den Gläubigern bleibt nur die Option, durch Inkassounternehmen wenigstens einen Teil ihrer Anlagen zurückzubekommen.
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