Im Januar verzeichnete Spanien 4,98 Millionen Erwerbslose, so die Angaben vom Arbeitsministerium in Madrid. Damit ist die Zahl der Arbeitslosen seit Dezember um 132.000 Menschen oder auch 2,7 Prozent gestiegen. Als viertgrößte Volkswirtschaft innerhalb der Euro-Zone steckt Spanien in einer Rezession. Im vierten Quartal 2012 ging das Bruttoinlandsprodukt um 0,7 Prozent zurück. Mit harten Reformen und Sparkursen will Regierungschef Mariano Rajoy das Land aus der Krise führen. In Kürze soll ein Konjunkturpaket vorgelegt werden.
Doch die wirtschaftlichen Aussichten Spaniens bleiben auch in der Zukunft eher trübe. Für das laufende Jahr prognostiziert der Internationale Währungsfonds dem Land einen Wirtschaftsrückgang um 1,5 Prozent. Für das vergangene Jahr war ein Minus von 1,4 Prozent erwartet worden.
Stellenabbau bei Spaniens Banken
Die steigenden Arbeitslosenzahlen stellen eines der größten Hindernisse für eine Erholung des Landes dar. Dabei sollen die Zahlen des nationalen Statistikamtes zuverlässiger sein, als die monatlichen Angaben des Arbeitsministeriums. Dem nationalen Statistikamt zufolge lag die Arbeitslosenquote im letzten Quartal des vergangenen Jahres bei 26 Prozent, was 5,97 Millionen Spaniern entspricht, die von Oktober bis Dezember ohne Beschäftigung waren.
Der Stellenabbau greift nun auch in der Finanzindustrie um sich. Unter Berufung auf die Angaben der Gewerkschaft sollen im aktuellen Jahr rund 20.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich wegfallen. In einigen Finanzinstituten, wie Banco de Valencia, Nova Galicia Banco und Bankia sind für Mittwoch Streiks geplant. Den Banken wurde bereits mit Finanzmitteln vonseiten der Regierung durch die Krise geholfen.
Mariano Rajoy trifft sich derzeit mit Bundeskanzlerin Merkel zu deutsch-spanischen Regierungskonsultationen. (FF/BHB)
