Jetzt hat das Institut Geschäftszahlen zum dritten Quartal 2013 präsentiert. Neben Lichtblicken gibt es auch Schatten, vor allem die Schifffahrtskrise belastet.
Kernbank in der Gewinnzone
Zunächst die positive Nachricht: in der Kernbank, die die zukunftsfähigen Geschäftsfelder Firmenkunden, Immobilien und Energieprojekte bündelt, konnte im fünften Quartal hintereinander ein positives Ergebnis erzielt werden. Kumuliert lag der Vorsteuergewinn für das erste Dreivierteljahr bei 139 Mio. Euro.
Schiffahrtskrise belastet Kerngeschäft
Das Ergebnis wäre noch deutlich besser ausgefallen, wenn nicht die anhaltende Schifffahrtskrise erneut hohe Rückstellungen erforderlich gemacht hätte. 486 Mio. Euro hat die Bank bisher dafür zurückgestellt, 30 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Die HSH Nordbank rechnet bei der Schifffahrtskrise nicht mit einer kurzfristigen Trendwende. Frühestens ab 2015 sei eine Erholung in der von Überkapazitäten und hohen Treibstoffpreisen gebeutelten Branche zu erwarten. Die Schifffahrtskrise trifft die HSH Nordbank in besonderem Maße, denn sie ist Marktführer in der Schiffsfinanzierung.
Bad Bank mit deutlichen Verlusten
Was nach wie vor Sorgen bereitet, ist die Bad Bank. Hier setzten sich die Verluste fort. Sie waren durch die immer noch notwendige Verstärkung der Risikovorsorge für notleidende Kredite bedingt. Auch die Gebühren für die Garantien der beiden Anteilseigner-Länder schlugen negativ zu Buche. Rund 279 Mio. Euro hat die Garantiegewährung die HSH Nordbank in den ersten neun Monaten gekostet. Seit dem Beginn der staatlichen Hilfe im Jahre 2009 sind damit über 3 Mrd. Euro für die Garantienutzung angefallen.
HSH Nordbank optimistisch
Unter dem Strich verblieb nach dem dritten Quartal ein Vorsteuerverlust von 132 Mio. Euro, im Vorjahr war ein kleiner Gewinn von 23 Mio. Euro erzielt worden. Dabei hatte allerdings ein einmaliger Sondereffekt zu dem besseren Ergebnis beigetragen. Der Vorstand der HSH Nordbank blickt angesichts der gemischten Bilanz verhalten optimistisch in das nächste Jahr. Für 2014 wird eine Rückkehr in die Gewinnzone erwartet. Und auch im Hinblick auf anstehende EU-Bankentests, die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells der Kernbank sowie die Überwindung der Schifffahrtskrise ist man zuversichtlich.