Die Grenzmärkte lassen die Schwellenländer hinter sich
Die Schwellenländer verunsicherten die Anleger durch teilweise dramatische Währungsabstürze, bei den Aktien zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Investoren ziehen ihr Geld schnellstmöglich ab, während die Länder sich vergeblich bemühen, die Inflation einzudämmen. Alles deutet auf ein Ende der profitablen Jahre hin.
Doch bei der Gruppe der Grenzmärkte zeigt sich ein vollkommen anderes Bild, hier ist keine Spur von Depression sichtbar. Der Unterschied wird durch einen Vergleich des MSCI Frontier Markets Index mit dem entsprechenden Index für die Schwellenländer deutlich. Der Index für die Grenzmärkte stieg seit Jahresanfang um 25 Prozent, die Emerging Markets verloren im gleichen Zeitraum 15 Prozent.
Die Gruppe der Grenzmärkte beinhaltet nach der Definition des Indexanbieters MSCI derzeit 34 Staaten. Grundlage für die Selektion eines Landes ist jedoch nicht seine Wirtschaftsstärke, sondern der Entwicklungsstand seines Finanzmarkts.
Veränderungen bei der Gewichtung
Der Indexanbieter MSCI plant im Mai, die geringer gewichteten Länder Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate aus der Gruppe der Grenzmärkte in die Klasse der Schwellenländer zu wechseln. Der Grund dafür ist, dass sich diese Länder durch den Ausbau ihrer Finanzsektoren für einen Wechsel qualifiziert haben. Die beiden arabischen Staaten erwarten aufgrund des Aufstiegs spürbare Kapitalzuflüsse und freuen sich über die Entwicklung.
Für die Grenzmärkte hingegen bedeutet das Ausscheiden der beiden Länder spürbarer Verlust, denn immerhin stellen die beiden Börsenplätze über 30 Prozent des Gesamtmarktes dar. Da ausgerechnet diese beiden Börsenplätze im letzten Jahr exzellente Erträge generierten, kann die Entscheidung zu mehreren möglichen Konsequenzen führen. Investoren könnten ihr Kapital verstärkt aus der Anlageklasseklasse abziehen und aktiv gemanagte Fonds könnten auf die Veränderungen im Index vollkommen unvorhergesehen reagieren.
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