Notenbanken im Mittelpunkt kontroverser Diskussionen
Ökonomen sind sich über die Aufgaben der Geldpolitik uneinig, soll sie ausschließlich die Voraussetzungen für stabile Preise generieren, oder auch einschreiten, wenn Übertreibungen an den Märkten für Blasen sorgen?
Allan Greenspan, selbst Ex-Präsident einer der führenden Notenbanken, trug sinngemäß zur Debatte bei. Notenbanken können seiner Meinung nach Blasen keinen Einhalt gebieten, wenn sie dennoch daran glauben, sind die Gedanken äußerst realitätsfern.
Die Aussage bestätigt noch einmal die Politik, die Greenspan während seiner Amtszeit verfolgte. Demnach sammeln Notenbanken in der Praxis nur die Scherben ein, die beim Platzen von Blasen entstehen, die Erscheinung im Vorfeld verhindern können sie jedoch nicht. Greenspan begibt sich mit seiner Meinung auf Konfrontationskurs zu Institutionen, die Zentralbanken genau diese vorbeugende Funktion zuordnen wollen.
Greenspan lässt sich nicht beirren
Der ehemalige Notenbankchef glaubt an die Eigendynamik von Blasen, Notenbanker könnten sie nicht stoppen, ohne damit den Märkten lähmende Krisen aufzudrängen. Als Beispiel führt er einen Kollegen von ihm an. Der ehemalige FED-Chef Volcker bekämpfte Ende der 70er eine enorme Inflationswelle mit Erfolg. Seine Maßnahmen resultierten jedoch unmittelbar in einem Einbruch der Konjunktur.
Greenspan unterlegt seine Ansicht mit der Tatsache, dass nicht alle Blasen nach dem Platzen von gravierenden volkswirtschaftlichen Folgen begleitet werden. So hätte die Internetblase um die Jahrtausendewende zwar einen enormen Finanzkollaps ausgelöst, die Hinweise auf ökonomische Folgen seien jedoch ausgeblieben.
Entscheidend für die dramatischen Auswirkungen von Blasen sei nicht die fehlende Reaktion der Notenbanken, sondern der hohe Anteil an Fremdfinanzierung bei den beteiligten Instituten. Gerade bei der letzten Immobilienblase waren die Subprime-Hypotheken, also die toxischen Wertpapiere, nur mit sehr geringen Anteilen an Eigenkapital behaftet.
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