Die dunklen Vorahnungen von Daimler-Chef Dieter Zetsche scheinen Realität zu werden. Nach dem der Konzern bereits einen massiven Gewinneinbruch zum Jahresstart verzeichnen musste, hat das Unternehmen nun auch seine Prognose für das laufende Jahr kassiert.
Am Mittwoch teilte das Unternehmen in Stuttgart mit, dass man nicht mehr damit rechnen würde, im laufenden Jahr das operative Ergebnis des vergangenen Jahres mit 8,1 Milliarden Euro noch zu erreichen. Vor Steuern und Zinsen schrumpfte das Ergebnis im ersten Quartal im Vorjahresvergleich auf 917 Millionen Euro um mehr als die Hälfte. Um rund drei Prozent sank der Umsatz auf 26,1 Milliarden Euro, so blieben unterm Strich gerade einmal 564 Millionen Euro Gewinn. Im Vorjahres vergleich waren es noch 1,4 Milliarden Euro.
Der Konzern leidet vor allem unter der rückläufigen Nachfrage aus China und den schwächelnden Automarkt in Westeuropa. Konzernchef Zetsche hatte bereits Mitte des Monats auf der Hauptversammlung eine Überprüfung der Prognose für das laufende Jahr bekannt gegeben. Zetsche musste bereits im vergangenen Herbst das Gewinnziel für das Jahr 2012 reduzieren.
Auch wenn man zu Jahresbeginn immer noch von einem operativen Ergebnis mit dem Niveau des Vorjahres ausging, hatte Zetsche zum damaligen Zeitpunkt in der wichtigen Autosparte einen Rückgang angekündigt, der unter dem Vorjahresniveau mit 4,4 Milliarden Euro liegen würde.
Die Erwartungen richten sich auf das zweite Halbjahr
Wie Zetsche erklärte, haben sich im ersten Quartal des laufenden Jahres viele Märkte bedingt durch die schwache Konjunktur schlechter als erwartet entwickelt. Vor allem in der Pkw-Sparte brach der Gewinn massiv ein. Vor Steuern und Zinsen sank für Mercedes-Benz das Ergebnis auf 460 Millionen Euro, um knapp zwei Drittel. Die Aktien reagierten.
Trotz höherer Verkaufszahlen als im Vorjahr brach auch der Umsatz ein. Der Grund hierfür ist, dass der Konzern zwar mehr Fahrzeuge verkaufte, die gehören jedoch der A- und B-Klasse an. Die Verkaufszahlen für die gewinnbringenden E-und S-Klassen gingen dagegen zurück.
Das Unternehmen geht für das zweite Halbjahr 2013, auch durch die neuen Modelle, von einem Aufwärtstrend aus. Eine überarbeitete Ausgabe der E-Klasse rollt bereits von den Bändern und Mitte Mai wird die neue S-Klasse ihre Premiere feiern.
Man geht bei Daimler jedoch auch davon aus, dass der Pkw-Markt in Europa 2013 auch weiterhin rückläufig bleiben wird. (FR/BHB)