Wie schon erwartet, lässt die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins für die Euro-Zone auf seinem historischen Tief mit gerade mal 0,5 Prozent. Nach den Angaben der Notenbank wurde dieses Vorgehen vom EZB-Rat beschlossen. Für die private Geldanlage von großer Wichtigkeit.
Die Situation an der Konjunkturfront hat sich seit der Zinssenkung im Mai des laufenden Jahres wieder etwas entspannt. Während sich das Geschäftsklima verbessert hat, stieg auch die Verbraucherstimmung in der Euro-Zone im Juni auf das höchste Niveau seit knapp zwei Jahren.
Aus diesem Grund erwarteten die wenigsten Volkswirte eine erneute Leitzinssenkung oder andere Stützungsmaßnahmen. Vor allem, da Mario Draghi, EZB-Präsident, mit einer allmählichen Erholung der Konjunktur im zweiten Halbjahr des laufenden Jahres gerechnet hatte. Die Investitionen sollen durch die niedrigen Zinsen vorangetrieben werden, um so der Wirtschaft neuen Schwung zu verleihen. Dies ist für die Geldanlage eher nachteilig.
Geldanlage kann sich auf Billiggeldpolitik verlassen
Bedingt durch die Tatsache, dass der aktuelle Preisdruck eher gering ist, wird es in naher Zukunft auch keinerlei Zinserhöhungen geben. In der Bundesrepublik lag die Inflationsrate zuletzt bei 1,8 Prozent, was immer noch relativ weit von den gewünschten maximal zwei Prozent ist.
Anders als die amerikanische Notenbank Fed gibt es vonseiten der EZB vorläufig keine Pläne für einen Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes. Benoît Coeuré, EZB-Direktor, hatte betont, dass man keine Zweifel daran lassen werde, dass ein Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik noch in weiter Ferne liegt.
Eine Erläuterung zum Zinsentscheid wird es durch den EZB-Chef Mario Draghi geben, der in diesem Zusammenhang auch die erneut angestiegenen Renditen für Staatsanleihen ansprechen könnte. (FR/BHB)