Ausgleich für sinkende OPEC-Produktion
Dies teilte aktuell die Internationale Energieagentur IEA in Paris mit. Die vermehrte Ölförderung in den USA dank Fracking trage dazu bei, Produktionsausfälle in den OPEC-Ländern Libyen und Irak aufzufangen. Insgesamt war die OPEC-Produktion im vergangenen Monat um 100.000 Barrel pro Tag gesunken. Ursache dafür waren technische Probleme, aber auch die nach wie vor politische instabile Situation in den beiden Ölförderländern. In der Folge bewegte sich der Ölpreis zum Beispiel für Nordseeöl nach oben.
USA werden führender Ölproduzent
Ohne die Mehrförderung in den USA wären die Preise vermutlich deutlich stärker gestiegen. Die USA setzen auf das Verfahren, das insbesondere unter Umweltschützern stark umstritten ist. In diesem Jahr wird damit gerechnet, dass die Vereinigten Staaten erstmals mehr Öl fördern als einführen werden. Die IEA schätzt, dass sich das Land in den nächsten Jahre durch Fracking an die Spitze der Ölförderländer setzen und Saudi-Arabien und Russland ablösen wird. In den USA ist der Gas- und Ölpreis durch die verstärkte Förderung bereits deutlich gesunken.
Ölpreis: Erneuerbare Energien gebremst
Mit dem Fracking-Boom in den USA wird nicht nur kurzfristig der Ölpreis beeinflusst. Mittelbar kann sich die Preisentwicklung auch auf den Einsatz erneuerbarer Energien auswirken. Denn durch das Verfahren wird die weltweite Verknappung von Öl und Gas erst einmal gebremst. Ein geringerer Anstieg beim Ölpreis vermindert den Druck zum Einsatz alternativer Energieformen. Auch in Deutschland gibt es für das Fracking Potentiale. Allerdings stößt die Technik hier auf massive Widerstände. Viele befürchten Umweltschäden durch den Chemikalieneinsatz und künstliche Erderschütterungen. Umweltschutz oder Ökonomie? Die Bandbreite möglicher Risiken ist groß: sie reicht von Grundwasserverunreinigungen bis zu möglichen Bodeninstabilitäten.
Keine langfristige Perspektive
Langfristig wird das Fracking nicht das Problem knapper werdender Energieressourcen lösen können. Das Verfahren kann lediglich dazu beitragen, bisher noch nicht ausgeschöpfte Öl- und Gasreserven zu nutzen. Auch diese sind endlich.