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FED: Yellen soll auf Bernanke folgen

Janet Yellen wurde von Barak Obama zur neuen Chefin der amerikanischen Zentralbank FED gekürt. Mit dieser Nominierung wird der Kurs der FED in Bezug auf ihre ultralockere Geldpolitik wohl weiter fortgesetzt werden.


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Die erste Frau an der Spitze der FED

Obama betonte ganz besonders die Tatsache, dass Yellen als erste Frau die Leitung der Zentralbank von dem inzwischen amtsmüden Ben Bernanke übernimmt. Die 67 Jahre alte gelernte Ökonomin tritt die Nachfolge eines Amtes an, das sie von ihrem bisherigen Job als Vizevorsitzende der FED schon bestens kennt. Sie hat bei den Amerikanern den Ruf als Befürworterin der Politik Bernankes, so dass zumindest mittelfristig keine tief greifenden Änderungen bei der FED zu erwarten sind. Yellen sagte anlässlich ihrer Nominierung, dass sie die Aufgaben ihrer Institution sehr wohl verstehe und sich für die Interessen der amerikanischen Arbeiter und Familien einsetzen will.

Allein die Zukunft wird zeigen, in welchem Maß sich die Nachfolgerin Bernankes an die heute gegebenen Versprechen halten kann und will. Die Nominierung durch den Präsidenten Obama kommt in einer Zeit, in der die Handlungsfähigkeit der amerikanischen Regierung durch akuten Geldmangel zum Erliegen gekommen ist und weiteres Ungemach in Form von kompletter Zahlungsunfähigkeit droht. Bei der Fed wird schon einige Zeit über die schrittweise Reduzierung der monatlichen Anleiheankäufe debattiert, allerdings schrecken die Verantwortlichen jedes Mal kurz davor zurück.

Experten sehen in der Nominierung von Yellen den Fortbestand des lockeren Gelds

Die zukünftige Leiterin der Zentralbank gilt als Garant der expansiven Geldpolitik und das wahrscheinlich über längere Zeit. Der eigentlich für das Amt vorgesehene Lawrence Summers hatte im September auf den Posten verzichtet und bezeichnete die Nominierung von Yellen als eine gute Wahl. Dem Hardliner mit Harvardabschluss hatte die Öffentlichkeit die baldige Reduzierung der Käufe von Anleihen weit eher zugetraut als Yellen, er galt vor seinem Verzicht als Topkandidat Obamas.

In der Tat war die Nachfolgerin als Vertraute des ausscheidenden Ben Bernanke auch Mitträgerin der quantitativen Lockerung, mit den Anleihekäufen wurde die Bilanzsumme der FED auf gigantische 3,5 Billionen Dollar ausgedehnt. Bernanke und Yellen teilen die Auffassung, dass der Leitzins der FED erst bei einer Arbeitslosenquote von unter 6,5 Prozent angehoben werden solle. Vorbehalte gegen die Wahl von Yellen gibt es allenfalls bei den Republikanern, die ihr den gleichen Hang zum Gelddrucken wie Ben Bernanke unterstellen.

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