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FED: Liquidität langsam reduzieren

Die US-Notenbank hat die Finanzmärkte jahrelang mit Liquidität versorgt, doch diese wird jetzt Schritt für Schritt zurückgenommen. Den Leitzins will die Federal Reserve aber noch längere Zeit au niedrigem Niveau halten.


FED

Die FED reduziert zukünftig die Anleihekäufe.

Doch der von den Notenbankern befürchtete Schock der Finanzmärkte blieb nach der Ankündigung der Reduzierung der Liquidität aus. Die Märkte reagierten auf die Bekanntmachung zurückhaltend positiv, größere Turbulenzen waren nicht zu verzeichnen. Für einige Insider kam der Beschluss jedoch sehr überraschend, sie hatten eine Reduzierung der Anleihekäufe und damit die Minderung der Liquidität erst zum kommenden Frühjahr erwartet. Die Rückzugsnachricht der FED hat jedoch eine für Anleger interessante Begleiterscheinung. Der nahe Null gelegene Zinssatz der Notenbank wird auch über den Zeitpunkt hinaus auf seinem niedrigen Niveau bleiben, an dem die Arbeitslosigkeit in den USA unter die 6,5-Prozentmarke sinkt.

Die Chefs der regionalen amerikanischen Notenbanken sind sich mit den Mitgliedern des FED-Gouverneursrats darin einig, dass mit der Unterschreitung des genannten Arbeitslosigkeitsniveaus nicht vor Mitte 2015 zu rechnen ist. Daher kann davon ausgegangen werden, dass das derzeitige Niedrigzinsklima in den Vereinigten Staaten noch viele Jahre erhalten bleibt. Daher kann davon ausgegangen werden, dass das derzeitige Niedrigzinsklima in den Vereinigten Staaten noch viele Jahre erhalten bleibt. Die FED hat bislang monatlich 85 Milliarden Dollar aufgewendet, um Liquidität an den Finanzmärkten zu generieren. Diese Zahl wird im neuen Jahr zehn Milliarden Dollar kleiner ausfallen. 

Die Banken können ihre Liquidität nicht in vollem Umfang nutzen.

Die Institute sind nicht in der Lage, den Geldsegen der FED sinnvoll in die Wirtschaft einfließen zu lassen. Statt in nützliche Kredite für Unternehmen und Privatpersonen, findet ein Großteil der FED-Liquidität wieder den Weg an die Finanzmärkte und in riskante Anlageprodukte. Der langjährige Chef der Federal Reserve, Ben Bernanke, wird im kommenden Januar aus dem Amt scheiden. Seine langjährige Stellvertreterin und Nachfolgerin, Janet Yellen, wird den bisherigen Kurs bei der Liquidität vorerst beibehalten.

Die Spekulation über zukünftige Zinssätze der FED ist sehr unterschiedlich gestaltet, hausintern wird bei den Notenbankern mit einem bemerkenswerten Anstieg des Leitzinses bis Ende 2016 gerechnet. Die zukünftige Drosselung der Liquidität hat den zunächst befürchteten Absturz an den Aktienmärkten ausbleiben lassen. Der Dow Jones reagierte auf die Entscheidung der FED mit deutlichen Kursgewinnen, auch der DAX lies sich davon mitziehen und kletterte zum Wochenende auf ein neues Jahreshoch.

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