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Erneut droht Rechtsstreit für die Deutsche Bank

Für die Deutsche Bank folgt derzeit ein Rechtsstreit dem anderen. Nach einem gründlich verhagelten Quartal droht nun neuer Ärger in Amerika. Der mittlerweile verstaatlichte Immobilienfinanzierer Fanny Mae will das Frankfurter Institut wegen des Libor-Skandals verklagen.


Deutsche Bank

Fanny Mae sucht den Rechtsstreit mit der Deutschen Bank und acht weiteren Instituten

Der Libor-Skandal bereitet dem Institut zunehmend Ärger und Kosten; Fanny Mae fordert laut der umfangreichen Klageschrift 800 Millionen Dollar Entschädigung. Das Unternehmen begründete die Klage mit den hohen Verlusten, die durch Manipulationen des Interbanken Libor-Satzes in Zins- und Hypothekengeschäften entstanden sein sollen. In dem Rechtsstreit mit Freddie Mac sind außer der Deutschen Bank auch andere namhafte Institute verwickelt, doch von keinem der betroffenen Geldhäuser wurden Äußerungen zur Klage bekannt. Der Nachweis der Manipulation des Libor-Satzes dürfte sich für Fanny Mae recht schwierig gestalten, doch fühlt sich das Unternehmen verpflichtet, die verlorenen Gelder zurückzuholen.

Die Nachricht von dem sich anbahnenden Rechtsstreit lies die Deutsche Bank Aktie auf Talfahrt gehen, sie notierte zum Wochenende gut ein Prozent im Minus. Erst in der letzten Woche hatte die Deutsche Bank ihre Rückstellungen als Sicherheiten für kostspielige gerichtliche Auseinandersetzungen deutlich aufgestockt. Mit der jüngsten Erhöhung von 1,2 Milliarden Euro halten die Frankfurter Banker nun die gigantische Summe von 4,1 Milliarden Euro für Rechtsrisiken bereit. Durch die hohen Rückstellungen wurde das letzte Quartalsergebnis deutlich getrübt.

Die Deutsche Bank steht auch im Visier der BaFin

Die Interbanken-Zinssätze sind für Finanzierungsgeschäfte weltweit von großer Bedeutung, von ihm hängen Transaktionen in Höhe von 300 Billionen Dollar ab. Laut Regulierern aus den verschiedensten Ländern rund um den Globus soll eine Händlergruppe diese Zinssätze zu ihren Gunsten manipuliert haben. Der Libor wird jeden Tag neu ermittelt und gilt schon länger als äußerst manipulationsanfällig, daher soll das auf individuellen Meldungen basierende System zeitnah umgestaltet werden. Einige der von Fanny Mae verklagten Banken haben im Libor-Skandal schon hohe Vergleichssummen an die Aufsichtsbehörden bezahlt, die Deutsche Bank hat bisher kein Vergleich mit den Behörden abgeschlossen.

Doch droht neben dem Rechtsstreit mit Fanny Mae auch eine Serie zivilrechtlicher Klagen, die in Form einer Sammelklage bei einem Gericht im New Yorker Stadtteil Manhattan eingereicht wurden. Die Deutsche Bank wird auch von der Bankenaufsicht BaFin zu ihrem Rechtsstreit angehört, aus diesem Grund wurden einige Deutsche Bank Händler sowie weitere Mitarbeiter intensiv befragt und freigestellt.

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