Die größte Pleite Südamerikas zwingt Eon zu weiteren Investitionen
In der letzten Woche wurde im Norden Brasiliens ein weiterer Kraftwerksblock mit der Beteiligung von Eon fertiggestellt und liefert bereits Strom. Das Gas für die wichtige Stromproduktion kam genau von dem Imperium, das in den letzten Wochen weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, nämlich von dem reichsten Mann Brasiliens Batista. Buchstäblich in letzter Minute gelang es den Unterhändlern von Eon und einem neuen Partner, die für die Gaslieferungen wichtige Batista-Tochter Maranhão aus dem angeschlagenen Imperium herauszukaufen. Der Anteil des Stromversorgers Eon beläuft sich auf circa 20 Millionen Euro. Während sich die Aktien des Batista Konzerns im freien Fall befinden, versuchen sich die Eon Experten in Schadensbegrenzung.
Die Aktien des Stromriesen gaben nach Bekanntwerden der brasilianischen Pleite zunächst nach, sie haben sich jedoch über den Werten vom letzten August eingependelt, da der Milliardengewinn abfedert. Die Aktien des Imperiums von Ex-Milliardär Batista stürzten allein am vergangenen Mittwoch über 26 Prozent ab und liegen auf einem historischen Tief. Sollte der Insolvenzantrag der hoch verschuldeten Firma von den brasilianischen Behörden angenommen werden, wird der Börsenhandel von Batista Aktien ausgesetzt.
Die Entwicklung des Batista Konzerns ist entscheidend für die Zukunft von Eon in Brasilien
Batista hatte bei seiner Liaison mit Eon voll auf Integration und das perfekte Zusammenwirken der einzelnen Imperiumssegmente gesetzt. Ölförderung, Schiffbau und die vielen anderen Betriebe sollten gemeinsam mit dem Stromversorger harmonieren und in dieser Gemeinsamkeit die Größenvorteile wirksam ausspielen. Das sorgsam aufgebaute Netzwerk zerfällt derzeit in Einzelteile, die von verschiedenen ausländischen Investoren übernommen werden.
Die Visionen von Batista werden dann unter neuer Regie Gestalt annehmen. Den Strom dafür soll die Eon Tochter Eneva liefern, er wird in einem Gas-Kohle-Kombikraftwerk mit einer Nennleistung von mehr als fünf Gigawatt generiert. Doch Mitte Oktober bereitete die regionale Umweltbehörde den Plänen ein plötzliches Ende, sie zog die Lizenz für die Kohleblöcke wieder zurück. Sollte die Behörde bei ihrer Verweigerung bleiben, könnten die Aktien von Eon weiter nachgeben.