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Deutsche Bank intern mit härterer Gangart

Das Image der Deutschen Bank, des Branchenprimus unter den deutschen Kreditinstituten, hat in den letzten Jahren gelitten. Bilder von der Polizeirazzia am Firmensitz in Frankfurt, die Verwicklung in den Libor-Skandal, Untersuchungen zu möglichen Devisenmanipulationen, riskante Geschäfte am US-Hypothekenmarkt und einige schlechte Nachrichten mehr haben den Ruf des Geldhauses beschädigt. Insbesondere das Investmentgeschäft steht unter einem kritischen Blick der Öffentlichkeit.


Deutsche Bank

Entlassungswelle bei Top-Managern

Jetzt zieht das Institut die Konsequenzen. Dem Vernehmen nach trennt sich die Deutsche Bank weltweit von einer Reihe an Top-Managern. Bei 25 Managern seien die Boni einbehalten worden, von den meisten der Betroffenen habe sich die Deutsche Bank ganz getrennt. Es seien entsprechende Aufhebungsverträge vereinbart worden. 

Neue Vergütungsregeln infolge Finanzkrise

Bereits seit 2010 gelten bei der Deutschen Bank schärfere Vergütungsregeln. Sie waren seinerzeit aufgrund entsprechender Vorgaben des Bundesfinanzministeriums im Zuge der Finanzkrise eingeführt worden. Vielfach hatte es zuvor Kritik an den hohen Bonuszahlungen gegeben. Zusätzlich zum Fixgehalt flossen oft Millionen-Boni. Sie bildeten einen Anreiz für besonders riskante Geschäfte und fragwürdige Praktiken. 

Boni: zeitlich gestreckt, einbehalten, zurückgefordert

Mit der neuen Vergütungsregelung wurden die Bankerboni zeitlich gestreckt. Die Auszahlung erfolgt nun über mehrere Jahre. Bei festgestelltem Fehlverhalten oder mangelnder Leistung können die Boni einbehalten und zum Teil sogar zurückgefordert werden. Von der schärferen Vergütungsordnung sind weltweit 1.215 Mitarbeiter auf den höchsten Ebenen betroffen. 2011 - im ersten Jahr nach der Einführung - wurden 35,1 Mio. Euro Boni einbehalten, 2010 und 2012 zahlte die Deutsche Bank dagegen vollständig aus. 

Rechenschaft gefordert

Die Trennung von Mitarbeitern bildete bisher die Ausnahme. Selbst im Zusammenhang mit dem Libor-Skandal erfolgte die Suspendierung verwickelter Mitarbeiter erst mit Zeitverzögerung. Hier beschreitet die Deutsche Bank jetzt einen neuen Weg. Es soll eine härtere Gangart demonstriert werden. Und künftig sollen leitende Mitarbeiter für Fehler stärker zur Verantwortung gezogen werden. 

Deutsche Bank setzt Kulturwandel um

In den USA und anderen Ländern fällt es dabei relativ leicht, sich von verantwortlichen Mitarbeitern zu trennen. In Deutschland ist das aufgrund des bestehenden Kündigungsschutzes wesentlich schwieriger, den Kulturwandel umzusetzen. Hier führt der Weg in der Regel über eine einvernehmliche Trennung. Mit dem schärferen Vorgehen macht die Deutsche Bank Ernst mit dem nach außen propagierten Kulturwandel des Hauses.

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