Auch in Deutschland wird eine Bank durch die Insolvenz der US-amerikanischen Autostadt beschäftigt werden. Nämlich die Bad Bank der Hypo Real Estate. Noch 200 Millionen US-Dollar besitzt die FMS Wertmanagement in Form von Anleihen, die durch einen Sprecher erklären ließ, dass sie die Anleihen bereits wertbereinigt haben. Nun steht eine Analyse der Konsequenzen an, die auf die Geschehnisse in Detroit folgen werden.
Der gigantische Schuldenberg Detroits ist im Laufe der Zeit auf mehr als 18 Milliarden Dollar angewachsen. Aus diesem Grund beantragte sie vor kurzem einen staatlichen Gläubigerschutz, ähnlich unserer Insolvenz. Damit stellt sie die erste Stadt dieser Größenordnung dar, die finanziell die Segel streicht.
FMS Wertmanagement hält nur kleinen Anteil von Anleihen aus Detroit
In ihrem Portfoliosegment namens „Structured Products“ hält die FMS Anteile bei kommunalen Anleihen. Das ist – Vergleicht man es mit dem vollständigen Portfolio, das die FMS vom Staat übertragen bekam, um die Hypo Real Estate zu retten – ein relativ kleiner Anteil. Die Hypo Real Estate legte im Oktober 2010 ganze 176 Milliarden Euro toxischer Anleihen bei ihrer Bank ab. Darunter befanden sich immer wieder ein strukturiertes Produkt, Staatsanleihen und ein Kredit für Gewerbeimmobilien. 160,7 Milliarden Euro davon befanden sich noch im Juli in den Büchern der Bad Bank.
Die ohnehin arg strapazierte Commerzbank enthält sich jeder Aussage zu diesem Thema, obwohl ihre Bilanz noch rund viereinhalb Milliarden Euro an öffentlichen Finanzierungen aus den USA ausweist. Auch die Deutsche Bank mit ihrem USA-Problem, sah von einer Stellungnahme ab und verriet nicht, ob sie noch Anleihen von Detroit hält. Die Landesbanken sind allesamt nicht betroffen.
Eine Milliarde unbesicherte Anleihen aus Detroit in den Büchern europäischer Banken
Nach der Schätzung eines Branchenvertreters befinden sich rund eine Milliarde Dollar an unbesicherten Anleihen von Detroit in den Büchern der Banken ganz Europas. Das ist ein nicht unbedeutender Anteil an den insgesamt elf Milliarden Dollar, die noch bei der Detroit-Insolvenz ausstehen.
Diese Positionen dürften aber eine Vielzahl der Banken, genau wie die HRE, in ihre jeweiligen Bad Banks ausgelagert haben. Die dadurch noch möglichen Verluste aufgrund dieser Aktien sollten sich demnach vermutlich nicht in den Quartalszahlen niederschlagen. Von den Großbanken, in diesem Fall die Lloyds Banking Group aus Britannien und die Société Générale aus Frankreich, wird vermeldet, dass sie nicht betroffen seien.