Betrachtet man die Euro-Entwicklung im Jahresverlauf im Vergleich zu wichtigen anderen Währungen, scheint die Zeit der Krise weit zurück zu liegen. Zum Jahreswechsel 2013/2014 präsentiert sich der Euro in erstaunlich guter Verfassung, verhagel aber manchem Unternehmen die Bilanz.
Höchststände gegenüber US-Dollar und Yen
Mit einem Kurs von aktuell rund 1,38 US-Dollar/Euro hat die europäische Währung in der vergangenen Woche einen neuen Höchststand im Zwei-Jahres-Vergleich erreicht. Sie setzte damit den im Jahresverlauf - wenn auch mit deutlichen Schwankungen - zu beobachtenden Aufwärtstrend fort. Noch ausgeprägter verlief die Entwicklung im Vergleich zum japanischen Yen. Hier wurde mit einem Kurs von 145,18 Yen/Euro sogar der höchste Stand seit Oktober 2008 erreicht.
Vertrauen kehrt zurück
In der deutlich sichtbaren Kurserholung dürfte sich das Vertrauen der internationalen Devisen- und Geldmärkte in das Krisenmanagement der EZB und der Euro-Staaten widerspiegeln. Seit dem Höhepunkt der Krise in den Jahren 2011 und 2012 ist es deutlich ruhiger im europäischen Währungsraum geworden. In den Schuldenstaaten beginnen die harten Reformmaßnahmen allmählich zu greifen und ein befürchteter Zusammenbruch des Bankensystems konnte verhindert werden. Nach wie vor lahmt allerdings die Konjunktur.
Kurshoch trotz expansiver Geldpolitik
Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass sich trotz der fortgesetzten lockeren Geldpolitik der EZB und niedrigster Zinsen sich US-Dollar und Yen schwächer entwickelten. Dem Dollar half dabei sogar die Ankündigung der Notenbank FED nicht, ihre Anleihekäufe künftig drosseln zu wollen und damit einen restriktiveren geldpolitischen Kurs zu fahren. Die US-Währung gab auch gegenüber anderen wichtigen Währungen nach. Beim Yen war die Kursentwicklung nach Signalen der japanischen Zentralbank für eine Verstärkung ihrer lockeren Geldpolitik erwartet worden.
Nachhaltiger Aufwärtstrend?
Ob die Aufwärtsentwicklung beim Euro auch in 2014 anhält, bleibt allerdings abzuwarten. Noch ist es zu früh, eine endgültige Entwarnung für die europäischen Währung zu geben. Trotz Rettungsschirmen und Sanierungsprogrammen - noch sind viele Probleme nicht abschließend gelöst und für die Kursverläufe dürfte auch die konjunkturelle Entwicklung in unterschiedlichen Wirtschaftsräumen bestimmend sein. Von den Höchstkursen vor dem Ausbruch der Krise ist die europäische Währung immer noch ein Stück weit entfernt.