Die Gerüchte, das Geldhaus wäre zahlungsunfähig, wurden von der Bank of China zurückgewiesen. Ein massiver Liquiditätsengpass der Bank hatte für Unruhe an den chinesischen Finanzmärkten gesorgt. Vonseiten der Staatsbank wurde jedoch unterstrichen, dass alle Zahlungsverpflichtungen zeitgemäß erfüllt worden wären.
Im Vorfeld hatte eine Wirtschaftszeitung berichtet, dass die Staatsbank ihre Zahlungen um rund eine halbe Stunde hätte verzögern müssen, weil die finanziellen Mittel fehlten.
An dem sogenannten Interbankenmarkt schnellten die Zinsen drastisch in die Höhe, als Reaktion auf die Erklärung der chinesischen Zentralbank, dass man das rasante Kreditwachstum Chinas bremsen wolle. Die Notenbank würde sich nicht dem Druck beugen, den Markt auch weiterhin mit unbegrenzten finanziellen Mitteln zu fluten.
Chinesisches Szenario erinnert an Lehman-Pleite in den USA
Daraufhin machte sich ein leichter Anflug von Panik in der Finanzbranche breit, vor allem bei den hoch verschuldeten kleinen Instituten, während die Gerüchte über bevorstehende Pleiten ihre Kreise zogen.
Wie Experten angaben, stieg das Niveau der Zinsen auf einen Stand, der an den eingefrorenen Interbankenmarkt im Vorfeld der Lehman-Pleite im Jahr 2008 erinnern lies. Die Händler gehen davon aus, dass die chinesische Zentralbank scheinbar fest entschlossen ist, die Banken dazu zu bringen, ihre Schulden in Eigenregie zu reduzieren. Die australische Bank Westpac analysierte, dass der finanzielle Engpass der Bank of China als eine Art regulatives Vorgehen politisch beabsichtigt war. (DR/BHB)