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China droht der EU Strafzölle an

Soll so nun die Revanche für die europäischen Strafzölle auf die Solarprodukte aussehen? Das Handelsministerium in Peking warnte nun, dass die chinesische Regierung aktuell die Preise für die Kraftwerksbauteile aus Japan, den Vereinigten Staaten und der EU überprüfe.


China droht der EU Strafzölle an

Vonseiten der Europäischen Union wurden Strafzölle für eine chinesische Solaranlage beschlossen. Allem Anschein nach will sich Peking nun revanchieren. Derzeit soll die Regierung der Volksrepublik die Preise für importierte nahtlos Rohre aus der EU, den USA und auch Japan überprüfen. Das gab am Freitag das Handelsministerium in Peking bekannt. 

Die nahtlos Rohre finden überwiegend in den Heißwasserspeichern und auch Dampfleitungen der Kraftwerke Verwendung. Im Vorfeld hatte sich ein chinesisches Unternehmen wegen angeblichem Preisdumping beschwert. 

Am Mittwoch wurden durch die EU-Kommission die Strafzölle auf die chinesischen Solarmodule abgesegnet, die mit durchschnittlich 47 Prozent ab dem 06. Juni 2013 in Kraft treten werden. In der gesamten Branche sind diese Strafzölle jedoch äußerst umstritten. Vonseiten der Gegner wird vor Vergeltungsmaßnahmen im Bezug auf deutsche Produkte und auch bei den Produkten der anderen EU-Länder gewarnt. 

Darüber hinaus könnte dieser Schritt dazu führen, dass die Preise für Solaranlagen ansteigen. Die Regierung Chinas hatte sich am Donnerstag noch in Zurückhaltung geübt. Ein Vertreter des Handelsministeriums sagte, dass China hoffe, dass dieser Konflikt sich durch Verhandlungen lösen lasse. 

Weltweit ist China mittlerweile zum größten Hersteller von Solarmodulen aufgestiegen. Jährlich werden für rund 21 Milliarden Dollar Solarprodukte nach Europa exportiert. Im Laufe der vergangenen Jahre wurde die Produktion in diesem Bereich stark ausgebaut und machte mit ihren Niedrigpreisen sowohl den deutschen, aber auch den europäischen Solarunternehmen das Leben schwer. 

Einige der europäischen Hersteller, unter ihnen auch das angeschlagene Unternehmen Solarworld, hatten sich im Jahr 2012 über die Niedrigpreise der chinesischen Konkurrenz beschwert und somit für eine Untersuchung gesorgt. Innerhalb Europas mussten zuletzt diverse Solar-Unternehmen Insolvenz anmelden, wie unter anderem Centrotherm, Q-Cells und auch Solon. (DR/BHB)


 
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