Mit einer bundesweit angelegten Razzia hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt zum Schlag gegen eine Gruppe mutmaßlicher Anlagebetrüger ausgeholt. Unter Verdacht steht die Firmengruppe S&K aus Frankfurt, bei der Jonas Köller und Stephan Schäfer im Vorstand sitzen, gemeinsam mit einer Hamburger Firma ein umfangreiches Schneeballsystem aufgebaut zu haben, durch das nun ein Schaden im dreistelligen Millionenbereich entstanden ist. Von den mutmaßlichen Betrügern wurde den Kunden zugesichert, dass es sich um sichere Anlagen handeln würde, selbst nach der Bankenkrise von 2008.
Wie durch einen Sprecher der Frankfurter Justiz bekannt gegeben wurde, kam es im Rahmen der Razzia am Dienstag zu insgesamt sechs Verhaftungen von Verdächtigen im Alter von 33 bis 70 Jahren. Die Ermittlungen dagegen erstrecken sich auf insgesamt 50 Beschuldigte, darunter auch Anwälte und Notare. Die Drahtzieher lockten ihre Kunden mit dem Versprechen von sicheren Anlageformen nach der Finanzkrise im Jahr 2008. Aktuell soll sich der Schaden auf über 100 Millionen Euro belaufen.
Über die Jahre wurden den Anlegern immer wieder gemischte Fonds angeboten, in denen auch Immobilien enthalten waren. Bereits vor einigen Wochen waren Zweifel aufgekommen im Bezug auf die Werthaltigkeit der einzelnen Bündelungen. Über den Lebensstil der Firmeneigentümer mit Prunk und Partys wurde in den Medien berichtet. Nach Angaben der Justiz wurden Vermögenswerte, darunter auch Immobilien und Konten, von über 100 Millionen Euro sichergestellt.
Der Schwerpunkt der 130 Durchsuchungen lag in Bayern, Hamburg und Hessen. 15 Staatsanwälte und rund 1200 Ermittlungsbeamte waren beteiligt. Weitere Durchsuchungen wurden auch in Brandenburg, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz durchgeführt. (FF/BHB)
