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Banken müssen für Finanzkrise aufkommen

Losgetreten wurde die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hauptsächlich in den USA durch das Platzen der Immobilienblase und der dieser zugrunde liegenden Kreditvergabepolitik diverser US-Banken. Von Seiten der Regulierer und der Generalstaatsanwaltschaft wurden nun zehn Banken dazu verdonnert, zusammen 8,5 Milliarden Dollar zu zahlen.


Banken müssen für Finanzkrise aufkommen

5,3 Milliarden Dollar sollen in die Unternehmen Betroffener fließen, 3,3 Milliarden Euro sollen auf Entschädigungen verwendet werden. 

Der Bank JPMorgan Chase wurde von den US-Aufsichtsbehörden nachgewiesen, den Verkauf riskanter Hypothekenpapiere betrieben zu haben. Vor allem die Washington Mutual Bank, die im Jahr 2008 von JPMorgan übernommen wurde, hätte die Kunden in Sachen Ausfallrisiko von Wertpapieren im Rahmen von 2,2 Milliarden Dollar getäuscht.

Hier ermittelt nun die National Credit Union Administration (NCUA) gegen JPMorgan, womit nun schon im dritten Fall von der NCUA gegen JPMorgan wegen falscher Beratung vorgegangen wird. 

Gegen JPMorgan ermittelt die NCUA auch noch in einem anderen Fall. Während der Krise kaufte die Bank die Bear Stearns. Diese steht nun aber im Verdacht, Wertpapiere, die nur mit Ramschhypotheken unterlegt waren, verkauft zu haben. Die vier von diesen Ramschhypotheken betroffenen Banken sahen sich nach hohen Verlusten bald in der Pleite. 

Auch gegen die Schweizer Bank UBS wurde verhandelt. Hier wurde in Sachen Referenzzins geschummelt, weshalb die Bank ganze 1,4 Milliarden Franken (1,16 Milliarden Euro) an Geldstrafe abdrücken muss.

Für die UBS ist dies ein weiterer großer Skandal, nachdem der einstige UBS-Händler Kweku Adoboli den Verlust von 1,8 Milliarden Euro zu verschulden hatte. Daraufhin musste UBS-Chef Oswald Grübel seinen Posten räumen. 

Aber auch in Deutschland wird weiter ermittelt und verhandelt. Gegen die Sal. Oppenheim wird von Seite der Madeleine Schickedanz vorgegangen, die die Erbin des Unternehmens Karstadt-Quelle AG ist. Sie wirft der Bank vor, für das verlorengegangene Vermögen verantwortlich zu sein, da sie falsch beraten wurde. Auf dem Spiel stehen 1,9 Milliarden Euro, was auch Auswirkungen auf die Deutsche Bank haben könnte, der die Sal. Oppenheim seit 2010 gehört. 

Und die hat selbst Probleme genug. Die US-Behörde Federal Housing Finance Agency (FHFA) geht gerichtlich gegen die Deutsche Bank vor, weil diese Ramschhypotheken an die Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac verkauft haben soll. Die mittlerweile verstaatlichten Kreditgeber sollen dadurch rund 200 Milliarden Euro verloren haben. Nun droht ein Schadenersatz von 14 Milliarden Dollar. 

Die FHFA geht aber auch gegen US-Banken weiter vor. So auch gegen Goldman Sachs, eine Investmentbank, die auf 11,1 Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt wurde. Sie soll laut US-Börsenaufsicht SEC Anleger in Sachen Hypothekenpapieren getäuscht haben. 

Gegen insgesamt 18 Banken wurde ermittelt, 14 davon wurden vor Gericht gestellt. Die Aufsichtsbehörden räumen auf und sorgen dafür, dass die Banken für den Schaden, den sie angerichtet haben, zahlen müssen. Natürlich bleibt dadurch auch die Hoffnung, dass sich an den Marktgegebenheiten etwas ändert, um eine weitere Finanzkrise zu verhindern. (KF/BHB)


 
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