Seit dem Erwerb von Berkshire Hathaway im Jahre 1965 konnte deren Kurs immer den Aktienmarkt schlagen. 2013 könnte das allerdings erstmals nicht der Fall sein.
Vergleichsmaßstab S&P 500
Vergleichsmaßstab ist der S&P 500-Index. Er bildet die Aktienkurse der 500 größten, an der Börse notierten Industrieunternehmen der USA ab. In der Fünfjahresbetrachtung für den Zeitraum 2008 bis 2013 weist der S&P 500 eine Rendite von 128 Prozent einschließlich Gewinnausschüttungen aus. Dieses positive Ergebnis konnte dank der expansiven Geldpolitik und anhaltend niedriger Zinsen erzielt werden. Der US-Aktienmarkt entwickelte sich dabei ähnlich dynamisch wie andere Börsen weltweit.
Performance unter Marktniveau
Anteile an Berkshire Hathaway erreichten dagegen bis September 2013 nur 80 Prozent Rendite für einen vergleichbaren Zeitraum, deutlich weniger als der S&P 500. Neuere Daten sind noch nicht verfügbar. Analysten gehen aber nicht von substantiellen Veränderungen im letzten Quartal aus. Erstmals dürfte daher der Aktienmarkt besser abschneiden als der berühmte Investor.
Absolut betrachtet: ein Erfolg
Buffet wird den Verlust verschmerzen, denn er ist relativ. Absolut betrachtet haben sich seine Investments trotzdem ausgezahlt. Der Wert von Berkshire Hathaway wird heute auf 292 Milliarden Dollar geschätzt, eine beispiellose Erfolgsgeschichte. 1965 war Buffet bei dem früheren Textilhersteller eingestiegen und hatte das kriselnde Unternehmen allmählich zu einer Beteiligungsgesellschaft umgewandelt und ausgebaut.
Buntes Beteiligungs-Portfolio
Seitdem engagierte er sich in unterschiedlichsten Branchen, das Portfolio reicht von Versicherungen und Finanzdienstleistungen über Energieversorgung, Groß- und Einzelhandel bis zum Schienengüterverkehr. Buffet erwarb dabei im Gegensatz zu vielen Hedgefonds einen guten Ruf durch eine solide Finanzierung und die überwiegende Nichteinmischung in das operative Geschäft seiner Beteiligungen.
Vorahnungen schon im Frühjahr
Die schlechtere Performance des vergangenen Jahres ahnte Buffet bereits früh. Schon im März hatte er seinen Anlegern prophezeit, dass Berkshire Hathaway gegen den S&P 500 verlieren könnte. Als Ursache nannte er die extrem gute Stimmung an der Börse, die die Kurse nach oben treibe. In widrigen Zeiten zeige sich dagegen seine Investmentpolitik als überlegene Strategie.