Lange gefragt: BRICS-Investments
Lange galten Investments in Schwellenländern als besonders lukrativ. Die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika boten mit ihren dynamisch wachsenden Wirtschaften über Jahre vielversprechende Anlageperspektiven. Demgegenüber nahmen sich die von Währungsturbulenzen, Schuldenkrisen, Rezession und anderen Problemen geprägten Volkswirtschaften in Europa, den USA und Japan wenig attraktiv aus. Schwellenländer-Fonds, -Aktien und -Anleihen waren daher gefragt und brachten ihren Eigentümern ansehnliche Renditen und Kursgewinne.
Enttäuschendes Jahr 2013
Im ablaufenden Jahr 2013 gab es jedoch empfindliche Rückschläge. Aus Brasilien und Indien kamen zuletzt vermehrt schlechte Nachrichten aus Politik und Wirtschaft. Selbst die sonst zuverlässige chinesische Konjunktur geriet vorübergehend ins Stocken. Als weiterer Umstand trat die aufkeimende Erwartung einer restriktiveren US-Notenbankpolitik mit steigenden Zinsen hinzu. Und der krisengeschüttelte Euro-Raum fasste allmählich wieder Tritt. Viele Investoren aus Europa und Amerika zogen daraufhin Kapital aus Schwellenländer-Investments ab, um es wieder an den heimischen Finanzmärkten anzulegen. Die Folge waren empfindliche Kursverluste und Ertragseinbußen bei Schwellenländer-Anlagen.
Trendwende in Sicht
Zum Jahreswechsel hat sich das Bild aber wieder gewandelt. Seit Beginn des vierten Quartals 2013 verzeichnen Schwellenländer-Investments erneut einen deutlichen Zustrom. Viele Anleger nutzten offenbar die inzwischen 'billigen' Kurse zum Wiedereinstieg. Und die Erwartungen bezüglich steigender Zinsen in den USA wurden bislang gründlich enttäuscht. Im Euro- und Yen-Raum setzt man ohnehin weiter auf eine ultralockere Geldpolitik mit niedrigen Zinsen. Und ob die Kursrallye bei Aktien im neuen Jahr unvermindert weiter anhält, wird von Skeptikern zunehmend bezweifelt. Da liegt es nahe, zu den Schwellenländern zurückzukehren.
Gezielt investieren
Experten empfehlen allerdings, bei Schwellenländer-Investments nicht unbedingt nur auf die klassischen BRICS-Staaten zu setzen. Auch kleinere Länder bieten interessante Chancen. Es ist dabei ratsam, bestehende Unterschiede zu erkennen und zu nutzen. Zu den weniger bekannten Adressen gehören zum Beispiel Malaysia, Mexiko oder die Türkei. Ein klassischer Investment-Kandidat bleibt China. Grundsätzlich sind für Schwellenländer-Anlagen solche Staaten interessant, die über eine hohe Bevölkerungszahl mit einer erstarkenden Mittelklasse, solides Wachstum, ein funktionierendes Finanzsystem und stabile politische Rahmenbedingungen verfügen.